Der typische österreichische Bahnfahrer ist Single, gut gebildet, kommt aus Wien oder Vorarlberg und nützt die Bahn auch für Geschäftsreisen. Bahnmuffel sind hingegen Familien und Landwirte sowie Personen mit besonders hohem Einkommen, so das Ergebnis einer am Dienstag präsentierten Studie der ÖBB (Sample: 6.000 Personen). Als Reaktion auf die Studie will die ÖBB künftig Familien besonders ansprechen, erklärte ÖBB-Personenverkehrschef Stefan Wehinger am Dienstag im Gespräch mit der APA.

Die fleißigsten Bahnfahrer kommen aus Wien und Vorarlberg

Die fleißigsten Bahnfahrer kommen aus Wien und Vorarlberg, wo es traditionell einen positiveren Zugang zu öffentliche Verkehrsmittel und ein dichteres Streckennetz gebe. Hingegen sehen Salzburger und Burgenländer nur selten einen Zug von innen. Insgesamt fährt jeder vierte Österreicher mindestens einmal pro Jahr auf Bahnstrecken, die länger als 50 Kilometer sind. Schülern und Studenten legen ein Drittel aller Wege über 50 Kilometer mit der Bahn zurück. Singles legen doppelt so viele Bahnkilometer wie Verheiratete zurück.

13 Prozent aller Wege mit der Bahn

Österreichweit werden mehr als 13 Prozent aller Wege mit der Bahn, weitere 10 Prozent mit dem Bus zurückgelegt. Bevorzugt wird die Bahn für Kurz- und Winterurlaube, für den Sommerurlaub wird das Auto oder der Ferienflieger genutzt.

Die oftmals geäußerte Kritik an Sauberkeit und Pünktlichkeit der ÖBB sieht Wehinger differenziert: Bei manchen ländlichen Verbindungen wie bei der Franz-Josephs-Bahn sei die Kritik gerechtfertigt und der Ärger verständlich. Hier bestehe Nachholbedarf, so Wehinger. Anders sehe es bei Hauptverbindungen wie der Westbahn aus, wo höchste Qualität geboten werde. (APA)