Geschlechterpolitik
Vatikan erneut gegen Ehe von Homosexuellen
Mögliche Legalisierung Thema eines fünftägigen internationalen Expertenseminars
Rom - Der Vatikan sucht nach neuen Wegen, um die sich
anbahnende Legalisierung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften in
zahlreichen Ländern aufzuhalten. Das ist der Schwerpunkt eines
fünftägigen internationalen Expertenseminars, das am Montag am
Johannes-Paul-II.-Institut für die Familie an der katholischen
Lateran-Universität in Rom eröffnet wurde. An der Veranstaltung nimmt
unter anderem der Priester und Psychoanalytiker Tony Anatrella teil,
der das Verbot der Priesterweihe für Homosexuelle in der katholischen
Kirche begleitet hatte. Die größte Homosexuellen-Organisation Italiens, Arcigay,
kritisierte die Veranstaltung: "Der Vatikan zeigt sich erneut als
größte Organisation der Welt, die die Gleichheit der Rechte für
homosexuelle Menschen ablehnt." Papst Benedikt XVI. hatte die
gesetzliche Anerkennung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften als
"schweren Fehler" verurteilt. Bisher haben fünf Länder -
Großbritannien, Spanien, Belgien, die Niederlande und Kanada - die
Home-Ehe erlaubt. In anderen Staaten, darunter Deutschland und
Frankreich, können Homosexuelle und Lesben ihre Lebenspartnerschaft
eintragen lassen. (APA/AFP)