Moskau - In Russland ist erneut ein Rekrut nach brutalen Misshandlungen durch andere Soldaten gestorben. Wenige Tage nach seiner Verlegung auf einen Stützpunkt in der Ural-Stadt Ufa sei der Rekrut Nasrulla Daudov Ende Jänner mit Gehirnblutungen und zahlreichen Gesichtswunden bewusstlos in ein Krankenhaus gebracht worden, sagte Militärsprecher Timofei Asarow am Montagabend laut Nachrichtenagentur ITAR-TASS. Nach einigen Tagen sei er gestorben, ohne das Bewusstsein wiedererlangt zu haben.

Bei dem Opfer handelte es sich den Angaben zufolge um einen Karatemeister. Asarow führte den Übergriff auf "unfreundliche Beziehungen unter Landsleuten" zurück. Daudow stammte wie die drei mutmaßlichen Täter aus der Kaukasusrepublik Dagestan.

In Russland sind Rekruten traditionell Demütigungen und Brutalität der älteren Kameraden ausgesetzt. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums starben im vergangenen Jahr 16 russische Soldaten wegen brutaler Einführungs-Rituale. Ein besonders grausamer Fall hatte in den vergangenen Wochen eine öffentliche Diskussion angestoßen. (APA)