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Foto: Reuters/Dalder
München - CSU-Chef Edmund Stoiber will den chinesischen Bau eines eigenen Transrapid zum Thema für den G8-Wirtschaftsgipfel machen. Es handle sich um den Missbrauch von geistigem Eigentum, sagte Stoiber am Montag in München mit Blick auf den deutschen Transrapid, der bereits in China fährt. Er sei sich mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) einig, dass über das Thema intensiv geredet werden müsse. "Das muss auch auf der G8 geklärt werden", sagte der bayerische Ministerpräsident.

Für Stoiber steht China in dem Verdacht, sich beim geplanten Bau einer eigenen Magnet-Schwebebahn auch deutscher Technologie zu bedienen. "Was da in China läuft, riecht schon nach Technologie-Klau", hatte Stoiber schon vergangene Woche der "Bild"-Zeitung (Freitag) gesagt. Konsequenz aus einem "Nachbau des deutschen Transrapid durch China" könne nur eine rasche Umsetzung des Magnetschwebebahn-Projekts in Bayern sein. "Der Transrapid muss in Deutschland jetzt gebaut werden - und nicht erst im Jahr 2010 oder 2012", so Stoiber.

Schutz geistigen Eigentums

Siemens-Aufsichtsratschef Heinrich von Pierer hatte dafür plädiert, bei der bevorstehenden China-Reise von Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) den Schutz geistigen Eigentums zu thematisieren. Pierer hatte der Tageszeitung "Die Welt" (Freitag) gesagt: "Natürlich sollten wir den Schutz geistigen Eigentums immer wieder ansprechen." Allerdings komme man in China im Dialog hinter verschlossenen Türen oft viel weiter als mit öffentlichen Mahnungen.

Zu den Plänen chinesischer Forscher, schon im Juli eine eigene Magnetbahn-Entwicklung zu testen, sagte der ehemalige Siemens-Chef: "Wir wissen schon seit einiger Zeit, dass die Chinesen an der Tongji-Universität in Shanghai eine Teststrecke bauen. Welche Technologie sie dabei verwenden, ist uns nicht bekannt." Siemens hat in einem Konsortium mit ThyssenKrupp die ursprüngliche Transrapid-Technik entwickelt. (APA)