Graz/Weiz - "Kein Kommentar", sagt Herbert Paierl, Ex-Landesrat und Mitstreiter im Cross-Consortium des KTM-Chefs Stefan Pierer um die Hydro Weiz. Cross hatte die ursprünglichen Siemens-Bedingungen, etwa General Electric an Bord zu holen und ein Gesamtpaket für Weiz zu schnüren, erfüllt, weswegen Betriebsratschef Siegfried Tromaier jetzt einigermaßen aus dem Häuschen ist und im Falle von Kündigungen "drastische Maßnahmen" ankündigt. Tromaier zum STANDARD: "Siemens hat jetzt in drei weiteren Fällen die Unwahrheit gesagt. Sie hat sich wieder nicht an die ursprünglichen Aussagen gehalten. Wir sind zum Spielball zweier Großkonzerne geworden und werden durch die Luft gewirbelt."

"Große Chance vertan"

Enttäuscht zeigt sich auch der Weizer Bürgermeister Wolfgang Kienreich: "Es wurde für Österreich eine große Chance im Energiesektor vertan." Siemens habe ganz offensichtlich General Electric, den Konkurrenten, mit einem taktischen Zug vom Markt gedrängt. Der Betrieb werde nun doch filetiert, 500 Arbeitsplätze hängten in der Luft. Kienreich: "Siemens weiß natürlich, wir können jetzt als Steirer nicht gegen den steirischen Betrieb Andritz sein."

Was auch SP-Landeshauptmann Franz Voves zurückhaltend argumentieren lässt. Er sei nicht grundsätzlich gegen ein Andritz-Engagement. Weiz sei aber zum Opfer einer Auseinandersetzung zweier Großkonzerne geworden. Die Politik habe "keinen Spielraum mehr zu agieren" sagt Voves im STANDARD-Gespräch. (Walter Müller, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 18./19.2.2006)