Brüssel - Der belgische Fußball-Rekordmeister RSC Anderlecht hat am Freitag zwei Spieler wegen deren mutmaßlichen Verstrickung in die Wettaffäre entlassen. Laut Klub-Sprecher Pierre de Smedt gaben Marius Mitu und Laurent Delorge zu, sich in der vergangenen Saison, als sie noch für Lierse im Einsatz waren, "falsch verhalten" zu haben. Das Duo war auch von der Polizei befragt worden.

Am Donnerstag hatten belgische Medien von Geständnissen weiterer Lierse-Spieler berichtet: Cliff Mardulier, Laurent Fassotte und Patrick Deman haben demnach bei einer Einvernahme durch die Justiz zugegeben, Geld von einer chinesischen Wett-Mafia angenommen zu haben, um Ergebnisse in der belgischen Meisterschaft zu manipulieren.

Ein in Frankreich ansässiges chinesisches Wett-Syndikat soll mehrere Spiele der ersten belgischen Liga im vergangen Jahr manipuliert haben, wie eine Gruppe von Journalisten aufdeckte. Im Zentrum der Verdächtigungen, die seit Oktober in belgischen Medien kursieren, steht dabei ein chinesischer Geschäftsmann, der Spieler bestochen haben soll und bereits in diesem Zusammenhang einmal verhaftet worden war. Die belgische Justiz ermittelt schon seit Jahresende, hat bisher aber noch nicht Anklage erhoben.

Laurent Fassotte dementierte am Donnerstag, vom chinesischen Wett-Syndikat gekauft worden zu sein. "Ich habe nie etwas für verlorene Spiele bekommen", erklärte er in einer Mitteilung seines Anwaltes. (APA/red)