Israel
<b>Chronologie:</b> Schon dritte Notoperation Sharons
Israels Premier seit mehr als fünf Wochen im Koma
Hamburg - Der Zustand des israelischen
Ministerpräsidenten Ariel Sharon hat sich am Samstag erneut
dramatisch verschlechtert. Ein Schlaganfall Mitte Dezember war das
erste Zeichen für die schwerwiegenden gesundheitlichen Probleme des
übergewichtigen 77-Jährigen. Eine Chronologie:18. Dezember 2005: Sharon erleidet einen leichten Schlaganfall.
Zwei Tage später verlässt er das Jerusalemer Krankenhaus wieder. 25. Dezember 2005: Sharon nimmt die Regierungsgeschäfte wieder
auf, eröffnet die wöchentliche Kabinettssitzung und ordnet Maßnahmen
zum Stopp der Raketenangriffe palästinensischer Extremisten an. 26. Dezember 2005: Als Grund für den Schlaganfall wird ein Loch im
Herzen vermutet. Sharon erhält Medikamente zur Blutverdünnung und
soll sich einem Kathetereingriff unterziehen. 4. Jänner 2006: Nach einem schweren Schlaganfall fällt Sharon ins
Koma. Er hat massive Hirnblutungen und muss beatmet werden. Der
stellvertretende Ministerpräsident Ehud Olmert übernimmt vorläufig
die Amtsgeschäfte. 5. Jänner 2006: In einer rund sechsstündigen Notoperation ringen
die Ärzte im Jerusalemer Hadassah-Universitätskrankenhaus Ein Kerem
um sein Leben. Am Abend muss Sharon erneut operiert werden und wird
auf die Intensivstation verlegt. Sein Zustand ist ernst. 6. Jänner 2006: Der 77-Jährige wird in einem künstlichen Koma
gehalten und erneut mit einem Computer-Tomographen untersucht. Als
neue Blutungen, leichte Schwellungen im Schädel und erhöhter
Blutdruck festgestellt werden, wird er erneut operiert. 9. Jänner 2006: Die Ärzte setzen langsam die Betäubungsmittel ab,
um Sharon aus dem künstlichen Koma zu holen. Er beginnt wieder
selbstständig zu atmen und reagiert mit Bewegungen auf Schmerzreize.
Aus seinem Koma erwacht er aber nicht. 11. Februar: Bei einer neuen Computer-Tomographie (CT) werden
Schäden am Verdauungsapparat Sharons entdeckt. Sein Zustand
verschlechtert sich. Die Ärzte sprechen erneut von Lebensgefahr und
beginnen eine Notoperation. (APA/dpa)