Was ist denn nur mit "Vera" los?

Der Boulevard lässt seit Tagen von magersüchtigen Models in Fernsehshows nicht ab – was für die alte "Vera" genauso ein Fressen gewesen wäre, wie es für die neue "Primavera" Leckerbissen sein müsste.

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Aber was macht sie?

"Nach neuesten Erkenntnissen fühlt sich ein Mensch wohler, wenn er sich bewegt", lautete in etwa die Botschaft der Sendung vom Donnerstag. Die innere Einstellung sei wichtig, ältere Leute haben manchmal Osteoporose und, noch einmal: Bewegung ist gesund.

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Gut, sie serviert ihre Gäste

in jenem atemberaubenden Tempo ab, wie sie es in ihren besten Tagen schaffte, und sie stellt ihre Fragen immer noch so, dass die Antworten die "Vera"- Wahrheiten bestätigen. Mitunter blitzt sogar alte Strahlkraft auf.

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Wenn etwa Pantomime Samy Molcho

beim Thema Beweglichkeit von "toten Teilen" im Körper spricht, sagt Vera, ganz spontan die unterste Schublade öffnend: "Wo immer Sie da hingreifen." Ein letzter Beweis, dass sie den plumpen Altherrenschmäh immer noch einzusetzen weiß.

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Die Frage, die sich stellt, ist aber:

Was macht "Primavera", was nicht schon durch "Willkommen Österreich" oder "Schöner leben" zu sehen war und ist? Oder anders gefragt: Was, bitte, hat dergleichen im Hauptabendprogramm verloren?

Das fragen sich auch die Zuschauer. Mit 638.000 für den Hauptabend ist die große Zeit der ORF-"Quotenperle" wohl vorbei. Bleibt somit die bange Frage: Was kommt nach "Vera"? (prie/DER STANDARD; Printausgabe, 11./12.2.2006)

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