Wien - Die "Interdisziplinäre Plattform österreichischer KunsthistorikerInnen, RestauratorInnen und Kulturschaffender" hat eine neue Web-Initiative für den Ankauf der zu restituierenden Klimt-Porträts aus der Österreichischen Galerie Belvedere gegründet. Unter proklimtbilder.at werden Unterstützungserklärungen und Spendenzusagen (ab zehn Euro) gesammelt.

Es handle sich dabei um eine unabhängige Initiative, die von der Österreichischen Galerie unterstützt wird, erläuterte Verena Traeger, die im Belvedere unter anderem als Kuratorin arbeitet. Im Organisationskomitee vertreten sind neben Traeger unter anderem die Kunsthistoriker Artur Rosenauer und Martina Pippal sowie die Chefrestauratorin der Österreichischen Galerie, Bettina Urban.

Bündelung bisheriger Initiativen

Die Aktion soll alle bisherigen Initiativen bündeln, "die dafür sind, dass man in Verhandlungen über einen Ankauf zumindest eines der Bilder tritt", so Traeger. "Wir glauben nicht, dass die Mehrheit der Österreicher dagegen ist. Die über 8.000 Besucher in der Österreichischen Galerie am letzten Wochenende, an dem die Bilder zu sehen waren, zeigen, dass sehr wohl ein großes Interesse daran besteht. Ich glaube, dass der Preis für viele abschreckend ist. Aber mit der Verlängerung der Frist für ein Angebot bis Monatsende haben die Erben eindeutig ihren Wunsch signalisiert, dass zumindest die beiden Porträts in Österreich bleiben."

Sich nicht darum zu bemühen, die Bilder in Österreich präsentieren zu können, hieße, ein paradigmatisches Stück österreichischer Zeitgeschichte dem Blickfeld zu entziehen, heißt es auf der Website. Das Porträt "Adele Bloch-Bauer I" gehöre zu den Identität stiftenden Momenten der österreichischen Kultur- und Geistesgeschichte. Vorgeschlagen wird die Gründung eines Unterstützungskomitees, das mit den Erben der Familie Bloch-Bauer und ihren Anwälten in Verbindung tritt, um die Möglichkeiten des Verbleibs der Gemälde in Österreich zu eruieren.

Adeles Gold

Die "Goldene Adele" ist auf der Webpage in Schwarz-Weiß abgebildet und wird mit der Zunahme der Unterstützungserklärungen kontinuierlich golden eingefärbt. Ein Spendenkonto ist derzeit noch nicht eingerichtet. "Das wird der nächste Schritt sein", so Traeger.

Nicht mehr online ist indes die vor drei Wochen gestartete Web-Initiative klimtpixel.at. Der Wiener Philipp Guttman wollte damit nach dem Modell der "Million Dollar Homepage", bei der ein britischer Student mit dem Verkauf der einzelnen Pixel um je einen Dollar über eine Mio. Dollar eingenommen hatte, den Ankauf der Klimt-Bilder über Spendengelder finanzieren. (APA)