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Unlängst war hier die Rede vom "Raumschiff Enterprise"

und Leuten, die gern mit dem Weltraumflieger mitfahren würden und dies ziemlich ernst meinen. Für jene, die es nicht glauben wollten, nun ergänzend etwas, nämlich ein interessanter Fall, der untermauert, wie großzügig manche TV-Seher den Begriff Wirklichkeit auslegen oder zumindest versuchen, die Grenzen zwischen TV und Alltag aufzuheben.

Da ist also ein britischer "Star Trek"-Fan - der Mann ist 52, sein Name ist der Redaktion bekannt - in den Konkurs geschlittert, da er seine Wohnung im Sinne der Serie umgestaltet hat.

Foto: AP/Paramount

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In jahrelanger Arbeit

hat er sein Domizil nach dem Vorbild des TV-Raumschiffs zur Kommandobrücke umgebaut und dabei insgesamt knapp 44.000 Euro ausgegeben. Ob als Spock oder als Kirk wissen wir nicht.

Der arme Mann wollte auch anderen helfen. Allein, auch mit der Geschäftsidee, anderen Sciencefiction-Fans die Wohnungen entsprechend zu gestalten, erlitt er Schiffbruch - seine Schulden summierten sich auf 240.000 Euro. Und es ist nicht anzunehmen, dass die Enterprise-Besatzung etwas spendieren wird.

Foto: REUTERS/Bettman Archives

Fernsehen kann also,

wenn man es zu ernst nimmt, gefährlich sein, und dies in jedem Alter. Wenn man schon Serienelemente in sein Leben integrieren will, so muss das auch billiger gehen. Man lege sich eine Neurose in der Art von Adrian Monk zu. Man lutsche an einem Lolly wie Kojak und sage alle zwanzig Sekunden "entzückend". Und wozu ist schließlich der Fasching da, jene schöne Phase des Jahres, in der man alles sein kann? (tos/DER STANDARD, Printausgabe, 10.2.2006)

Foto: ORF