Mikrostruktur von Werkstoffen
Was passiert mit metallischen Werkstücken, wenn sie bei hoher Temperatur umgeformt werden? Das werden Sommitsch und sein fünfköpfiges Team im CD-Labor erforschen. Aber nicht nur der Werkstoff selbst ist für die Wissenschaftler von Interesse, sondern auch das Werkzeug, mit dem umgeformt wird: "Einerseits untersuchen wir, wie sich die Mikrostruktur von metallischen Werkstoffen während der Formgebung bei hohen Temperaturen verändert. Andererseits wollen wir die Lebensdauer der Werkzeuge, die bei der Formgebung eingesetzt werden und starken thermisch-mechanischen Belastungen ausgesetzt sind, abschätzen", erläutert Sommitsch. So wird mittels Computersimulation und Experimenten erhoben, was z. B. mit einer Walze geschieht, die zwischen 1.000 bis 1.200 Grad Celsius Werkstücke verformt.
Gemeinsam mit Industriepartnern
"Als Industriepartner fungieren Böhler Edelstahl, Böhler Schmiedetechnik in der Steiermark sowie AMAG Rolling in Oberösterreich", so der Laborleiter, der seit 2004 an Lehrstuhl für Umformtechnik in Leoben arbeitet und zuvor fünf Jahre als Projektleiter in der Forschungsabteilung von Böhler Edelstahl tätig war. Mit den Forschungen verfolgt Sommitsch das Ziel, "die Mikrostruktur von Werkstoffen und damit deren mechanische Eigenschaften zu optimieren. Auch die Langlebigkeit der Werkzeuge ist ein wichtiges Thema für die Industrie". Unter anderem sollen in Kooperation mit Böhler Edelstahl Nickelbasislegierungen, die umgeformt werden, untersucht sowie neue Luftfahrtlegierungen mit Böhler Schmiedetechnik charakterisiert werden. Die Partnerschaft mit der AMAG Rolling wird das Warmwalzen von Aluminiumlegierungen behandeln.