Wien - Die Nulltoleranz gegenüber der Gentechnik sei notwendig, um die Zukunftsfähigkeit der österreichischen Landwirtschaft zu erhalten. Das betonte die Umweltorganisation Global 2000 am Montag. Sollten Gentech-Verunreinigungen für Saatgut und biologische Lebensmittel erlaubt werden, wäre das "der Todesstoß für eine unabhängige gentechnikfreie Landwirtschaft".

Österreichs Landwirtschaft hat nach Meinung von Global 2000 "nur auf dem Qualitätssektor eine Zukunft". Gentechnikfreiheit sei für den Konsumenten ein entscheidendes Qualitätsmerkmal, wie viele Umfragen belegen würden. "Wer die Nulltoleranz gegen Gentech-Saatgut in Frage stellt, schädigt die Zukunftschancen der österreichischen Landwirtschaft massiv. Gentech-Pflanzen sind nicht ausreichend auf ihre gesundheitlichen und ökologischen Auswirkungen geprüft", sagte Jens Karg von Global 2000.

Langzeitwirkungen ungeklärt

"Ungeklärt ist nach jetzigem Stand der Wissenschaft, wie gentechnische Veränderungen wieder aus dem Saatgut zurückgeholt werden können", betonte der Experte. "Sollten negative Langzeitwirkungen der Gentech-Pflanzen auftreten, wären diese nicht mehr zu unterbinden. Wenn wir gentechnische Veränderungen für unser Saatgut zulassen, werden wir vermutlich nie wieder vollkommen gentechnikfreies Saatgut haben."

Eine Studie aus den USA (http://www.biotech-info.net/technicalpaper6.html) beispielsweise belege, dass der Einsatz von Gentechnik in der Landwirtschaft den Pestizidverbrauch drastisch steigert. Zudem seien die Auswirkungen der Gentechnik auf das Ökosystem "völlig ungeklärt". (APA)