RE/MAX-Österreich-Chef Alois Reikersdorfer strebt die Marktführerschaft an.

Foto: RE/MAX

Das internationale Immobilienmakler-Netzwerk RE/MAX will in Österreich weiter kräftig zulegen. Der derzeitige Marktanteil von zwei Prozent soll bis 2010 auf zehn Prozent anwachsen, damit strebt man die Marktführerschaft an. Auch das Maklernetz will man vervierfachen, berichtete RE/MAX Austria-Chef Alois Reikersdorfer: Von 265 Maklern, die aktuell als RE/MAX-Franchisenehmer tätig sind, soll das Netzwerk in vier Jahren auf 1.000 anwachsen.

RE/MAX führte im vergangenen Jahr in Österreich 3.700 Transaktionen mit einem Volumen (Immobilienwert) von 400 Millionen Euro durch, damit befinde man sich unter den Top-3 am Makler-Markt, den Reikersdorfer wertmäßig auf "zehn bis zwölf Milliarden Euro" einschätzt. Heuer will man das Volumen auf 600 Mio. Euro steigern, bis 2010 will RE/MAX mindestens 20.000 Transaktionen jährlich abwickeln, so Reikersdorfer.

Erben ohne Bedarf

Worauf das angestrebte Wachstum beruhen soll, ist für den Österreich-Chef klar: "Erstens sinken die Haushaltgröße und die Verweildauer bei gleichzeitiger Steigerung der Mobilität der Menschen. Zweitens hat die jetzige Erbengeneration häufig keinen Bedarf an der Erbschaft, wodurch beträchtliche Immobiliensummen mobilisiert werden. Und drittens begünstigen die historisch günstigen Zinsen den Kauf von Immobilien", so Reikersdorfer, der zudem überzeugt davon ist, dass weitere internationale Franchisesysteme versuchen werden, in Österreich Fuß zu fassen. "Die Menschen sind sehr mobil und verlangen nach grenzüberschreitenden Dienstleistungen des Maklers. Nur ein internationales Netzwerk kann lokal, regional und international agieren." Nicht organisierte Makler werden es daher in Zukunft sehr schwer haben, meint Reikersdorfer.

Der Wunsch nach Eigentum sei in Österreich jedenfalls ungebrochen hoch, "und das, obwohl sich die Preise für Einfamilienhäuser in den letzten 25 Jahren fast verdreifacht haben." Insgesamt besitzen 48 Prozent der Österreicher eine eigene Immobilie.

Makler-Schule startet

Per 1. Februar startet RE/MAX außerdem mit der hauseigenen "Immobilienmaklerschule", um sowohl angehende als auch bereits aktive Makler aus- bzw. weiterzubilden. Über vier bis fünf Monate verteilt finden dabei alle zwei Wochen zweitägige Kurse statt, nach daran anschließenden Konzessionskursen soll es möglich werden, innerhalb eines Jahres die Immobilienmakler-Prüfung abzulegen.

Durch den so etablierten einheitlichen Ausbildungsstandard könne man eine hohe Dienstleistungsqualität bieten, so Reikersdorfer. Lehrinhalte sind unter anderem rechtliche und steuerrechtliche Grundlagen, EDV-Schulungen, Immobilien-Präsentation oder –Bewertung, kooperiert wird teilweise auch mit dem Österreichischen Verband der Immobilientreuhänder (ÖVI). Ganz billig ist die Ausbildung zum RE/MAX-Immobilienmakler allerdings nicht: Die Kosten von rund 2.500 Euro müssen die Teilnehmer selbst tragen.

Europa-Zentrale in Wien

RE/MAX ist seit 1999 in Österreich aktiv, derzeit unterhält man 65 Büros in acht Bundesländern – Vorarlberg fehlt noch auf der firmeninternen Landkarte. Bis 2008 peilt RE/MAX 120 Büros in Österreich an.

Weltweit arbeiten für RE/MAX mehr als 114.000 Makler in 62 Ländern. Die Europa-Zentrale befindet sich seit 2002 in Wien, von hier aus werden 28 Länder betreut. (map)