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Wien - Gold hat in der vergangenen Woche mit einem Tageshoch von knapp 568 Dollar ein neues 25-Jahres-Hoch erreicht. Angesichts der angespannten weltpolitischen Situation und der hohen Ölpreise setzten Investoren vermehrt auf dieses Edelmetall.

Gold erscheint als "sicherer Hafen" für Investoren attraktiv. Das Edelmetall habe Potenzial für weitere Gewinne, sind sich Analysten einig.

Auch der Platinpreis ist in London zuletzt auf ein Rekordhoch geklettert. Anlagen in Platin versprechen bessere Erträge als Investments in Aktien oder Anleihen. In den vergangenen vier Jahren ist der Platinpreis stetig gestiegen, 2005 wurde das Industriemetall dreizehn Prozent teurer. Auch Fonds bauen auf der Suche nach attraktiven Renditen ihre Positionen in dem Edelmetall aus.

Edelmetall-Reserve

"Der Markt für Edelmetalle ist deutlich im Aufwärtstrend", sagte Edelmetall-Analyst Alfred Grusch von der Capital Invest im Gepräch mit dem STANDARD. Korrekturen und Gewinnmitnahmen würden jedoch auch zum Marktgeschehen dazugehören. Das Segment der Edelmetalle sei viele Jahre unterrepräsentiert gewesen und erfahre jetzt wieder Aufschwung. Dem Anleger empfiehlt Grusch eine "goldene Reserve". Ein bis drei Prozent sollten in physisches Gold - etwa in Philharmoniker-Münzen - angelegt werden. So ein Investment sei zusätzlich attraktiv, da im ganzen EU-Raum Goldbarren und teilweise auch Münzen von der Mehrwertsteuer befreit sind, ergänzt Eduard Büchler, bei der Erste Bank für den Edelmetall-Handel zuständig.

Weitere fünf bis sieben Prozent sollten in anderen Edelmetallen (Silber und Platin) angelegt werden.

Der Einstieg in den Markt

"Zum Einstieg in den Markt eignen sich Exchange Traded Funds gut", erklärt Grusch. Diese notieren wie Aktien an der Börse, der Kurs orientiert sich am Goldpreis. Je nach Risikoveranlagung könne auf US-Produkte, europäische oder australische ETFs gesetzt werden. Grusch: "US-ETFs dürfen am Terminmarkt agieren, australische Produkte dürfen das nicht und sind daher weniger risikoreich." Auch Fonds bieten sich an (siehe Tabelle), von einem Einstieg in Einzelaktien rät Grusch ab.

Als mittlerweile "schwierig" bewertet Büchel den Einstieg in den Edelmetall-Markt. Aber Chancen gebe es, der Goldpreis habe in den kommenden zwei Jahren ein Potenzial von bis zu 650 Dollar.

Platin sei jedoch mehr ein Industriemetall und weniger für den Privatanleger geeignet. (Bettina Pfluger, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 30.1.2006)