"Weniger kristallin"

seien die Formen, sagt Thomas Ingenlath, mehrfach preisgekrönter Designer bei Skoda und seit Kurzem Chef des VW-Designcenters in Potsdam, im STANDARD-Gespräch über sein letztes tschechisches Kind, den Skoda Roomster. Damit werde das Gesicht der Marke für die nächsten Jahre vorgegeben. Der Grill mit oben mittig platziertem Markenemblem ist noch immer ein Eyecatcher. Doch "das Kantige, das Kistige" eines Octavia I sei Geschichte.

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Die Mr-Spock-artig

geschwungenen Augen/Frontscheinwerfer tun das Übrige. Jedenfalls habe man das neue Skoda-Design auch schon mit anderen größeren Fahrzeugen getestet: "Es funktioniert."

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Skoda

steht an sich für günstige Autos - aber auch für Design. Somit hat der VW-Ableger in Osteuropa einiges für die Demokratisierung von Design getan. Man zeigte, dass "billig" nicht "hässlich" bedingen musste. Oder "langweilig". Ganz im Gegenteil: Der Autor dieser Zeilen kennt eine Frau, die ihren Skoda Fabia schlicht "Mein Schöner" nennt.

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Der Roomster

wurde 2003 als Studie gezeigt. Damals war er größer und breiter. Nun, in der serienreifen Version, hat er einen relativ langen Radstand, 2,62 Meter, etwas länger als jener des Skoda Octavia. Aber er ist lediglich 38 Zentimeter breiter als der kleine Fabia.

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Beim Entwurf

des Wagens zeichnete einer der Designer, erzählt Ingenlath, ein Piktogramm mit einem kleinen Häuschen, einem Cockpit und vier Rädern davor. "Das war der Anfang von allem." Skoda wollte den Wagen in zwei Räume einteilen in den Driving-Room und den Living-Room, ohne dabei aber allzu sehr in Richtung Nutzfahrzeug abzudriften.

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Dies,

und natürlich das Kostenargument, haben den Hersteller schließlich auch dazu bewogen, vom ursprünglichen Konzept der Schiebetür für hinten wieder abzurücken.

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Vorn

fällt die auf beiden Seiten visierartig weitergezogene Glasfläche auf. Dann, nach der B.-Säule, ein Bruch, die Fensterlinie hinten ist tiefer, die Flächen sind aber größer angesetzt. Die zweite Reihe sitzt höher. "Insgesamt ein Kinoeffekt", so Ingenlath.

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Die einzeln

verschiebbaren, umklappbaren und herausnehmbaren drei Fondsitze seien überhaupt "das Herzstück" des Konzepts. Nichts Neues, wenn man an Lösungen etwa von Opel denkt, aber passend zum Roomster.

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Der Kofferraum

kann laut Skoda in mehr als zwanzig Varianten von einem Fassungsvermögen von 530 Litern auf 1780 Liter erweitert werden. Ein Fahrrad passt hinein, wenn dessen Vorderrad abgenommen und einer der Hintersitze umgelegt wird. Eine Verschlussvorrichtung für das Velo soll als Zubehör angeboten werden.

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Skoda wird im Sommer

mit der Markteinführung des Roomster auf dem Heimmarkt sowie in Deutschland und Österreich starten. Preise sollen beim Genfer Salon Anfang März bekannt gegeben werden. Fix ist aber, dass drei Ottomotoren (64, 80, 105 PS) sowie drei Dieselmotoren (70, 80, 105 PS, die beiden stärkeren mit Partikelfilter) zur Auswahl stehen werden. Hauptkonkurrenten auf dem Markt werden vor allem Opel Meriva, Fiat Idea und Ford Fusion sein. (Leo Szemeliker, AUTOMOBIL, 27.1.2006)

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