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Kontinuierliche Innovation als die primäre Verteidigungsstrategie gegen die wachsende Konkurrenz aus China und anderen aufstrebenden Marktteilnehmern sehen die Studienautoren als unabdingbar an.

Foto: AP/Osorio
Wien - Die Länder Westeuropas investieren mit Ausnahme von Schweden, Dänemark und Deutschland in Relation zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) zu wenig in Forschung und Entwicklung (F&E), um auf Basis von Innovation und Technologie im Wettbewerb bestehen und sich vor starkem Preisdruck schützen zu können. Zu diesem Ergebnis kommt eine von der Economist Intelligence Unit im Auftrag der Unternehmensberatung KPMG International erstellte und am Donnerstag veröffentlichte Studie.

Der Anteil der F&E-Ausgaben am BIP in den EU-15-Staaten sei zwischen 1995 und 2003 zwar von 1,72 auf 1,9 Prozent gestiegen, was aber immer noch deutlich weniger als die 2,6 Prozent in den USA, 3,2 Prozent in Japan und weniger als der OECD-Durchschnitt von 2,3 Prozent sei.

Wie eine Umfrage unter mehr als 200 Führungskräften von Industrieunternehmen ergab, hoffen nur 26 Prozent, ihre Rentabilität in den nächsten drei Jahren durch mehr Innovation zu verbessern. Diese Antwort steht nur an sechster Stelle, deutlich hinter einer höheren Nachfrage, einer besseren Nutzung der Ressourcen und einer höheren Verfügbarkeit von kostengünstigen Zulieferern.

Innovation aus Verteidigungsstrategie

"Für Industrieunternehmen auf entwickelten Märkten wird kontinuierliche Innovation die primäre Verteidigungsstrategie gegen die wachsende Konkurrenz aus China und anderen aufstrebenden Marktteilnehmern sein", so Rainer Hassler von KPMG in Wien. Die Industrieunternehmen müssten bei Investitionsentscheidungen Bereiche mit speziellem Know-how bilden, in denen sie hohe Preise diktieren können. Außerdem müssten sie sich darauf konzentrieren, ihre Produktinnovationen eng an der Nachfrage des Verbrauchers zu orientieren und neue Erfindungen schneller und effizienter auf den Markt zu bringen, so der Experte.

Ein weiteres Schlüsselthema, das die Studie aufgreift, ist Ausbildung. Fast schon die Hälfte der Befragten (45 Prozent) bezeichnet den Mangel an Fachkräften als eine der wichtigsten Herausforderungen - nach der Kostenkontrolle an zweiter Stelle. "Wenn Unternehmen ihre F&E-Aktivitäten verbessern wollen, werden Rekrutierung und Bindung von Schlüsselmitarbeitern zu einem entscheidenden Faktor", meint der KPMG-Experte. (APA)