Da kann einem schon schlecht werden.

Monte Carlo - Abgesehen von den organisatorischen Schwierigkeiten auf Grund des Zuschaueransturms, die zur Annullierung von zwei Prüfungen führten, ist der Auftakt zur Rallye-WM 2006 in Monte Carlo vielversprechend verlaufend. Die WM ist viel lebendiger als befürchtet: Am Start im Fürstentum war die Rekordzahl von 26 World Rally Cars, und Ford feierte mit dem zweifachen Ex-Weltmeister Marcus Grönholm aus Finnland, für den es der Premierenerfolg auf Asphalt war, den ersten Sieg seit fast eineinhalb Jahren.

Nach dem Ausstieg der Hersteller Citroen, Peugeot, Mitsubishi und Skoda mit ihren Werksteams nach Ablauf der vergangenen Saison stand hinter vielem ein Fragezeichen. Dank zahlreicher Privatteams, die zum Teil laut neuem Reglement auch gegen die noch reinen Werksteams Subaru und Ford um die Marken-WM mitfahren (zwei Autos pro Team und Rallye sind Pflicht), ist eine sportlich wertvolle Meisterschaft garantiert. Und so führt nach dem Auftakt BP Ford (14 Punkte) vor Kronos Total Citroen (11), OMV Peugeot Norway (6), Subaru (5) und Red Bull Skoda (3).

Stohl ein wenig enttäuscht

Auch der in den französischen Seealpen viertplatzierte Wiener Manfred Stohl glaubt an eine spannende und gute Saison: "Loeb scheint auch heuer wieder weit weg, aber er wird nicht alles gewinnen. Ich glaube nicht, dass er in Schweden vorne ist", sagte der OMV-Pilot, dessen Peugeot 307 von Bozian Racing in der WM eingesetzt wird. Loeb, Zweiter in Monte Carlo, lenkt seinen Citroen Xsara für Kronos Racing, das 2005 auf den Österreicher setzte. "Was Loeb betrifft, da merkt man vom ganzen Paket her keinen Unterschied im Vergleich zum Vorjahr", betonte Stohl, den der verpasste Stockerlplatz auch am Montag noch "schmerzte. Aber das ist nur das persönliche Ego, denn der eine Punkt ist wurscht."

Mit Toni Gardemeister als Drittplatziertem landete ein dritter Privatfahrer in den Top Vier. "26 WRCs, 6 Teams, die um die Marken-WM fahren, zwei Privatfahrer auf dem Podium - das ist die richtige Botschaft", sagte auch Ford-Teamdirektor Malcolm Wilson, dessen Sohn Matthew Wilson für das (private) Ford-Team Stobart VK M-Sport die komplette Saison bestreiten wird und in Monte Carlo auf Platz 15 landete. "Ich denke, es werden noch mehr Teams in die WM kommen", ist sich Wilson sen. sicher. "Was alles vor der Saison geredet wurde, wie es weitergehen soll ohne die Werksteams, das war doch Schwachsinn", bemerkte Stohl, der sein Auto in allen 16 WM-Läufen fix hat.

Bei Gardemeister hingegen war nur der WM-Auftakt gesichert: "Ich werde in Schweden nicht fahren. Mehr weiß ich zum jetzigen Zeitpunkt nicht", sagte der Finne. "Seb ist nach wir vor der König, dann kommt Marcus, und ich hoffe, wir werden die Dritten sein", sagte Co-Pilot Jakke Honkanen. (APA)