Das Linzer Marktforschungsinstitut market hat wieder einmal den Stellenwert von Berufsgruppen in Österreich erhoben und dazu 500 Frauen und Männer repräsentativ befragt. Die Alpha-Tiere? Ja, wieder Ärzte. Im Olymp auch Handwerker, Landwirte, Verkäufer, Lkw-Fahrer, Hausfrauen und Wirte.

Schauspieler, mit denen wohl der Großteil der Bevölkerung täglich freiwillig mehrere Stunden im Wohnzimmer verbringt, rangieren dagegen ganz unten, vor Immobilienmaklern und den Letztgereihten der 42 Berufsgruppen, den Prostituierten.

Unterstellt man, dass bei solchen Befragungen implizit Sympathienoten vergeben werden, dann sind den Österreichern Reinigungskräfte (59 Prozent) wesentlich sympathischer als Manager (48 Prozent), und Eisenbahner (62 Prozent) werden deutlich mehr gemocht als leitende Beamte (41 Prozent). Unternehmens-, Steuer- und Vermögensberater rangieren so gesehen auch im unteren Drittel der Sympathie-Skala.

Möglich aber auch, dass die Befragten mangels klarer Tätigkeitsprofile die Noten so und nicht anders vergeben. Vielleicht hält deswegen nicht einmal jeder Zweite die Manager für „wichtig“, weil außer „Arbeitsplatzvernichten“ nichts von der Tätigkeit hängen bleibt. Dass diese Berufsgruppe seit der letzten Befragung im Jahr 2001 um sechs Plätze abgestürzt ist, spricht auch dafür. Kommunizieren Manager zu wenig, was sie eigentlich tun, wofür sie Verantwortung tragen, was sie statt Jobsicherheit anbieten und welchen Stellenwert sie den Ängsten der Menschen einräumen? Sind ihre Imagenoten auch ein Phänomen in ihren eigenen Unternehmen? (Der Standard, Printausgabe 21./22.1.2006)