Nach dem Willen des EU-Parlaments soll bis Ende 2007 Klarheit über die Zukunft der Verfassung erzielt werden. Spätestens 2009 soll der Verfassungsvertrag in Kraft treten. Der im Bericht ursprünglich enthaltene Vorschlag, ein europaweites Referendum abzuhalten, wurde gestrichen. Auch die ursprüngliche Forderung nach einem möglichen Aufschnüren des Textes erhielt keine Mehrheit. "Änderungen werden sich von selbst ergeben", ist Voggenhuber überzeugt.
Für ihn ist "jetzt die österreichische EU-Präsidentschaft aufgefordert, die historische Chance zu ergreifen". Es liege nun eine konkrete Roadmap auf dem Tisch. Im Juni soll die Nachdenkpause beendet sein, wie es mit der Verfassung nach den gescheiterten Referenden in den Niederlanden und Frankreich weitergeht. Bisher haben 13 Länder das Vertragswerk ratifiziert, am 8. Februar steht eine Parlamentsentscheidung in Estland an.
Voggenhuber sagte auch, er hoffe, dass der nunmehrige EU-Ratsvorsitzende Wolfgang Schüssel "nicht hinter dem beispiellosen Brief des Nationalratspräsidenten steckt. Das gilt es aufzuklären". Wie berichtet, hatte Andreas Khol zusammen mit den Parlamentspräsidenten Finnlands und Deutschlands einen Brief an EU-Parlamentspräsident Josep Borrell geschrieben. Darin beschweren sie sich, dass die nationalen Parlamente nicht zu den im Bericht vorgeschlagenen Foren zur Diskussion über die Verfassung verpflichtet werden könnten.