Genf - In der Schweiz soll es im kommenden Jahr einen
Volksentscheid darüber geben, ob der Genuss von Cannabis straffrei
wird. Ein Volksbegehren "für eine vernünftige Hanf-Politik mit
wirksamem Jugendschutz" mit über 100.000 Unterschriften wurde am
Freitag eingereicht. Die Initiative fordert, dass es keine Strafe
dafür gibt, wenn jemand die psychoaktiven Substanzen der Hanfpflanze
konsumiert, erwirbt oder besitzt.
Cannabis sei eine Ware wie Alkohol oder Tabak, erklärte der
Aargauer Nationalrat und Grünen-Politiker Geri Müller, der zu den
Initiatoren des Volksbegehrens gehört. Die bisherige Hanf-Politik der
Schweiz sei gescheitert; mittlerweile würden junge Leute schon mit
durchschnittlich 15,9 Jahren ihren ersten Joint rauchen.
Die Schweizer Regierung hatte im Jahr 2001 vorgeschlagen, den
Gebrauch von Cannabis straffrei zu machen. Dies hatte der Nationalrat
aber 2003 abgelehnt. Bevor das Volksbegehren zur Abstimmung kommt,
müssen noch die Regierung und das Parlament ihre Empfehlung dazu
abgeben.
(APA)