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AP Photo/Paul Sakuma)

Jahrelang war er in einem PC gefangen und zur pflichtbewussten Erledigung stupider Aufgaben verdammt – jetzt ist er frei, und stellen Sie sich vor, was er mit seiner Freiheit anfangen könnte: Mit diesem Werbespot gibt Apple den Vollzug des im Vorjahr angekündigten Wechsels auf Intel-Prozessoren anstelle der bisherigen IBM PowerPC-Chips bekannt.

"Ich berichte, dass Intel bereit ist"

Intel-Chef Paul Otellini, in einem der aus der Werbung bekannten marsmännchenartigen "Cleanroom"-Anzüge der Intelfabriken bekleidet, erschien in einer Nebelschwade auf der Bühne der diesjährigen Macworld in San Francisco, um Apple-Chef Steve Jobs einen Chipwaffel mit der Meldung "ich berichte, dass Intel bereit ist" zu übergeben. Worauf Jobs eher theatralisch mit "auch Apple ist bereit" antwortete.

Unzufrieden mit IBM

Der Beginn einer wunderbaren Freundschaft: Ab sofort wird Apple sein Consumer-Herzstück, den iMac, auf Basis eines Intel Core Duo Doppelprozessors ausliefern. Bei gleichen Preisen soll die Leistung dieses Geräts zwei- bis dreimal so stark sein wie die seines Vorgängers mit dem IBM G5-Chip. Und auch das Flaggschiff der Notebook-Reihe, das bisherige Powerbook, wird bereits im Februar unter dem neuen Namen "MacBook Pro" auf den Markt kommen. "Wir haben genug von Power, darum war ein Namenswechsel angesagt", erklärte Jobs. Die Leistungssteigerung fällt beim Notebook mit dem vier- bis fünffachen (nach Industrie- Benchmarks) noch kräftiger als beim Desktop aus. Vor allem bei mobilen Geräten war Apple am meisten mit seinem bisherigen Lieferanten IBM unzufrieden.

Für den Benutzer sollen die neuen Intel-Macs nur Vorteile, keine Nachteile bringen: Vorhandene Programme laufen mit Hilfe einer "Rosetta" genannten "Übersetzungstechnik" so wie bisher, künftige Programme sind Universalversionen, die sowohl auf bisherigen Apple-Computern als auch den neuen Intel-Macs laufen werden und von der höheren Leistung des Intel-Chip profitieren sollen.

Upgrade folgen

Während die jüngsten Versionen der populären Apple- Programm iLife (für Fotos, Musik, Video und ein neues Programm zur Gestaltung von Webseiten) bereits Universalversionen sind, werden die meisten Entwickler solche Upgrades in den nächsten Monaten herausbringen.

Alles Intel

Mit den intelbasierenden Macs schon jetzt statt erst im Sommer 2006 erfüllte Jobs und Apple weitverbreitete Erwartungen von Fanclubs und Branchenbeobachtern. Sämtliche Produktreihen sollen im Laufe des Jahres 2006 auf die Intelplattform gehoben werden, kündigte Jobs an. Zusammen mit den beiden ersten Intel-Macs gibt es auch einen Update für das Betriebssystem, Mac OS X 10.4.4., der sowohl Intel- als auch PowerPC-Macs bedient. Die iMacs sind auch in Österreich "in Kürze" verfügbar, zu Preisen ab 1379 Euro; das MacBook Pro soll im Februar ab 2149 Euro erhältlich sein. (Helmut Spudich aus San Francisco)