Es ist doch erstaunlich,

welche Strategien der ORF verfolgt, um den vielfach bemühten Inszenierungen des Mozartjahres noch eine weitere hinzuzusetzen. Diesen Sonntagabend will eine Dokumentation über den Mythos Mozart in die Fußstapfen der quotenstarken "C.S.I."-Serie treten: Die Spurensucher folgen Mozarts genetischer Fährte, um die allmählich abhanden kommenden ORF-Zuschauer mit einem Kulturkrimi zum österreichischen Fernsehmonopolisten zurückzubringen.

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Dabei soll die Frage nach der Authentizität

von Mozarts edlem Schädel sowie seiner Löckchen im Mittelpunkt der Doku stehen und somit auch die Spannung der Story aufrechterhalten. Doch der von Ute Gebhardt (Regie) und Burgl Czeitschner (Buch) initiierte Film Mozart. Eine Spurensuche zeigt nicht nur weiß gekleidete Wissenschafter im Labor als Pseudokommissare im Fall "Echter Mozartschädel".

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Erzählerische Momente

über Leben und Gewohnheiten Mozarts an historischen Schauplätzen unterbrechen immer wieder die Ermittlungen des "C.S.I. Mozart"-Teams.

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Um die geheimnisvollen

Ergebnisse der DNA-Analyse am Sonntagabend exklusiv und spannungsreich enthüllen zu können, enthielt der ORF dem STANDARD das Ende der Doku vor.

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Bleibt nur zu hoffen,

dass die eher spärlich vorhandene "Krimispannung" für manche nicht der einzige Grund ist, sich diese jedenfalls inhaltlich facettenreiche und durch das Ensemble Triology musikalisch interessant gestaltete Dokumentation anzusehen. (clst/DER STANDARD; Printausgabe, 7./8.1.2006)

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