Zweimal Rückenwind für Widhölzl
Aus österreichischer Sicht bestätigte sich, dass die Schattenberg-Schanze alles andere als der Lieblingsbakken der ÖSV-Adler ist. Seit 1994 wartet man auf den ersten Sieg, und ähnlich wie im Vorjahr (Ränge 5, 11 und 18) gab es auch diesmal nur einen Mann in den Top Ten. Andreas Widhölzl, der das Training dominiert hatte, hatte in beiden Durchgängen Rückenwind und landete mit 119,5 und 130 m an sechster Stelle.
"Ich bin wirklich zufrieden mit meinen Sprüngen, ich habe meinen Teil beigetragen. Leider war ich im ersten Durchgang von den Verhältnissen nicht begünstigt. Ich brauche nicht viel zu ändern, Form und Leistung passen. In Garmisch greife ich wieder an", freute sich Widhölzl, der mit Rückenwind-Bedingungen nun besser zurechtkommt als in der Vergangenheit.
Kofler konzentriert sich auf Garmisch
Andreas Kofler hatte in Engelberg als Dritter für den bisher einzigen ÖSV-Podestplatz dieser Saison gesorgt, nach Rang 15 beim Tournee-Auftakt war er nicht zufrieden. "Es ist nicht so gelaufen wie ich es wollte. die Sprünge waren nicht wirklich sensationell. Aber ich habe das schon abgehakt und konzentriere mich auf Garmisch."
Der Gesamt-Zweite der vergangenen Tournee, Martin Höllwarth, erreichte - zwei Ränge hinter Martin Koch - trotz längerer Grippeerkrankung immerhin Rang 25. "Für mich war es nicht leicht, ich habe im Vorfeld nicht trainieren können. Die Platzierung ist nicht das, was man will, aber der Wettkampf war ganz gut. Ich muss mir Zeit nehmen, mich von Sprung zu Sprung steigern."
Morgenstern im Finale Zuschauer
Für den Rest des ÖSV-Teams setzte es einen herben Rückschlag. Gleich zwei der vier besten ÖSV-Adler, die hier beide im vergangenen Februar auf dieser Schanze Team-Doppel-Weltmeister geworden waren, mussten gleich zu Beginn alle Hoffnungen auf eine gute Tournee-Endplatzierung abschreiben. Thomas Morgenstern erlitt quasi das "Widhölzl-Schicksal". Der 19-jährige Kärntner, zuletzt Gesamt-Dritter der Tournee, landete im K.o.-Duell mit Martin Höllwarth bei nur 109,5 Metern und musste damit im Finale der besten 30 zuschauen. Widhölzl hatte in den vergangenen drei Jahren schon in Oberstdorf alle Chancen auf ein Topresultat in der Gesamtwertung verpatzt.
"Keine Ahnung, was da passiert ist. Ich musste volles Risiko nehmen und das ist nicht aufgegangen. Ich hatte sicher nicht die besten Verhältnisse, aber auch der Sprung war nicht gut. So schnell kann's vorbei sein", sagte der junge Mann aus Lieserbrücke. Morgenstern, der sich erstmals in seiner Karriere nicht für den zweiten Durchgang qualifiziert hatte, spielt als 36. des ersten Bewerbs damit ebenso wie Wolfgang Loitzl (39.) im Kampf um den Gesamtsieg keine Rolle mehr.