Die Axel Springer AG darf nach Ansicht der privaten Rundfunkveranstalter auf keinen Fall die Bedingungen für die Übernahme der ProSiebenSat.1 AG akzeptieren. Der Präsident des Verbandes Privater Rundfunk und Telekommunikation (VPRT), Jürgen Doetz, appellierte in einer am Donnerstag verbreiteten Erklärung an den Springer-Vorstandsvorsitzenden Mathias Döpfner, den Bedingungen auch dann eine eindeutige Absage zu erteilen, wenn ihm damit die rundfunkrechtliche Genehmigung der Übernahme der ProSiebenSat.1 Media AG in Aussicht gestellt würde.

Fernsehbeirat

Die Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich (KEK) hatte einen Tag vor Weihnachten in einem elfseitigen Papier festgelegt, unter welchen Umständen sie die Übernahme genehmigen werde. Sat.1 soll demnach einen Fernsehbeirat bekommen, der aus 30 Personen besteht. Vorbild hierfür sind die Rundfunkräte von ARD und ZDF mit Vertretern von Parteien und Kirchen, vom Deutschen Gewerkschaftsbund und Zentralverband des Deutschen Handwerks sowie kleineren Verbänden wie Tierschutzbund und Deutscher Sportbund.

"Würde das binnenpluralistische Gedankengut der KEK, das wir Private in der Asservatenkammer der Kabelpilotprojekte aus den Urzeiten des privaten Rundfunks sicher verstaut wähnten, Einzug in die aktuelle und künftige Regulierungspraxis halten können, würde der Missachtung von Rundfunkfreiheit und Eigentum ein Einfallstor geöffnet", sagte Doetz. Das könne zu einer ernsthaften Bedrohung für die gesamte private Medienwirtschaft führen. (APA)