Neu-Delhi - Das Milliarden-Projekt einer Erdgas-Pipeline vom Iran über Pakistan nach Indien soll nach iranischen Angaben trotz des Widerstands der USA vorangetrieben werden.

"Wir werden weiter unser Bestes tun, um es umzusetzen", sagte der stellvertretende iranische Ölminister Mohammed Hadi Nedschad-Hosseinian am Donnerstag bei einem Besuch in der indischen Hauptstadt Neu-Delhi. "Ich gehe nicht davon aus, dass Pakistan und Indien dem Druck der USA nachgeben werden." Das Projekt hat ein Volumen von rund sieben Milliarden Dollar.

Die USA wollen das Projekt verhindern. Sie werfen dem Iran vor, nach Atomwaffen zu streben und Anschläge gegen Israel ebenso wie Anschläge gegen US-Soldaten im Irak zu unterstützen.

Pakistan und Indien hatten in diesem Monat die Hoffnung geäußert, dass mit dem Pipeline-Bau trotz der US-Einwände spätestens 2007 begonnen werden kann. Das Projekt steht seit Jahren auf der Agenda, aber die gespannten Beziehungen zwischen Indien und Pakistan haben Fortschritte bislang verhindert.

Die Pipeline soll betrieben werden von einem Konsortium der National Iranian Gas Export Co., der National Iranian Oil Co, der indischen GAIL Co. sowie pakistanischen und internationalen Energie-Unternehmen. Der Iran hatte bereits im Juni ein Abkommen mit Indien über die jährliche Lieferung von fünf Millionen Tonnen verflüssigtem Erdgas geschlossen. Die Lieferung soll 2009 beginnen und 25 Jahre gelten.(Reuters)