Moskau/Kiew - Die Gespräche zur Beilegung des Gas-Streits zwischen Russland und der Ukraine sind ergebnislos vertagt worden. Am Donnerstag solle ein weiterer Versuch unternommen werden, eine Lösung zu finden, sagte der ukrainische Energieminister Iwan Platschkow am Mittwochabend nach Gesprächen in Moskau laut Nachrichtenagentur Interfax.

An der neuen Gesprächsrunde sollen nach Platschkows Worten die Chefs des russischen Energiekonzerns Gazprom und des ukrainischen Staatsunternehmens Naftogas teilnehmen. Platschkow war am Mittwochnachmittag nach Moskau gereist, um den von Russland angedrohten Stopp der Gaslieferungen ab dem 1. Jänner abzuwenden.

Schiedsgericht

Der ukrainische Ministerpräsident Juri Jechanurow hatte zuvor gesagt, er habe Naftogas angewiesen, beim Schiedsgericht in Stockholm eine Klage gegen Gazprom wegen geplanter Vertragsverletzung einzureichen. Das Schiedsgericht kann aber nur tätig werden, wenn es von beiden Seiten angerufen wird.

Gazprom will den Preis für Lieferungen an die Ukraine ab 1. Jänner beinahe verfünffachen und hat gedroht, dem Land andernfalls gar kein Gas mehr zu verkaufen. 80 Prozent der für Westeuropa bestimmten Gasexporte fließen über ukrainisches Territorium. Kiew warnte am Dienstag, sollte Russland seine Drohung wahrmachen, so könnte die Ukraine 15 Prozent der über ihr Staatsgebiet transportierten Gasmenge als Gebühr einbehalten. (APA/AP)