Linz - Als erstes Bundesland verfügt Oberösterreich ab 1. Jänner 2006 über eine EDV-gestützte Missbrauchsopfer-Datenbank, gab Soziallandesrat Josef Ackerl bekannt. Sie soll allen Mitarbeitern der Jugendwohlfahrt zur Verfügung stehen.

In der neuen Datenbank sollen Meldungen über körperlichen und sexuellen Missbrauch oder Misshandlung Minderjähriger erfasst werden. Dazu werden alle Berichte, die bei der Jugendwohlfahrt eingehen, zunächst von der zuständigen Bezirkshauptmannschaft überprüft. Wenn der Verdacht nicht entkräftet wird, erfolgt die Eingabe der konkreten Opferdaten in die Datenbank. Hier laufen alle Informationen zusammen.

Doppelmeldungen oder Häufungen von Verdachtsfällen werden sofort erkannt, auch wenn Familien versuchen sollten, durch eine Verlegung ihres Wohnsitzes in einen anderen Bezirk oder durch das Aufsuchen unterschiedlicher Ärzte oder Krankenhäuser unauffällig zu bleiben. Der Zugang für die Mitarbeiter der Jugendwohlfahrt zum "Missbrauchsopfer-Datenverbund" erfolgt über ein Intranetportal.

Die Eingabe erfolgt nach dem Vier-Augen-Prinzip. Die Datenbank wurde vom Rechenzentrum des Landes für die Jugendwohlfahrt konzipiert. (APA)