Wien – Eine tiefe Riss-
Quetsch-Wunde an der rechten
Hand, Verbrennungen an
Brust und Hals: So endete für
einen 13-jährigen Vorarlberger
am Stefanitag ein riskantes
Experiment mit einer Silvesterrakete.
Der Bub hatte von
einem Freund den Feuerwerkskörper
geschenkt bekommen
und versucht, ihn
hinter einer Wohnsiedlung in
Hard zu zünden – während er
ihn festhielt.
Dass Kinder nach einem
großen Knall im Spital operiert
werden müssen, ist kein
Einzelfall. Mehr als 200 Kinder
und Jugendliche werden
in der Neujahrsnacht in die
Notaufnahmen der österreichischen
Krankenhäuser gebracht,
rechnet Manfred Frey,
Leiter der Abteilung für Wiederherstellende
und Plastische
Chirurgie im Wiener
AKH, vor. Nach seinen Beobachtungen
steigt vor allem die
Zahl der verletzten Kinder.
Narkoserisiko durch Alkoholisierung
„Erschwerend kommt hinzu,
dass viele Patienten alkoholisiert
sind und dadurch das
Narkoserisiko für die notwendige
Operation steigt“, warnte
der Mediziner am Dienstag in
einer Aussendung.
Von Verbrennungen über
Knochenbrüche reicht das
Verletzungsspektrum, immer
wieder müssen die Ärzte aber
auch Finger oder sogar die
ganze Hand amputieren. Als
Vorgeschichte sind immer
wieder zwei Versionen zu hören:
Entweder wurde ein
Sprengkörper zu lange in der
Hand gehalten – oder ein vermeintlicher
Blindgänger aufgehoben,
um ihn nochmals
anzuzünden. (APA, moe, DER STANDARD Printausgabe, 28.12.2005)