Hanoi/Ho-Chi-Minh-Stadt - Die vietnamesischen
Polizeibehörden haben einen von Interpol wegen Kindesmissbrauchs
gesuchten Österreicher festgenommen. Der 68-jährige Peter M. wurde am
Montag in der südlichen Metropole Ho-Chi-Minh-Stadt (dem ehemaligen Saigon) in
Gewahrsam genommen, wo er mit einem 14-jährigen Vietnamesen
zusammenlebte, wie ein Polizeisprecher am Dienstag in Hanoi
bestätigte.
Ein Sprecher von Interpol in Vietnam sagte, ein Haftbefehl sei im
November eingegangen. Der Mann soll seit 1996 Kinder in Österreich,
Italien, Spanien und den Niederlanden missbraucht haben. 2003 sei er
nach Vietnam geflohen, wo er als Englischlehrer gearbeitet habe.
Österreichische Botschaftsangehörige in Hanoi sagten laut Associated
Press, man sei bisher von den vietnamesischen Behörden nicht
informiert worden.
Todesstrafe für Vergewaltigung
"M. hat gestanden, mit dem Buben und anderen Minderjährigen seit
zwei Jahren sexuelle Kontakte gehabt zu haben" bestätigte ein
Behördensprecher. Nach vietnamesischem Gesetz gilt Geschlechtsverkehr
mit Kindern unter 13 Jahren als Vergewaltigung und kann mit dem Tod
bestraft werden.
Gegenwärtig sitzt auch der britische Altrocker Gary Glitter wegen
unsittlicher Handlungen mit Kindern in vietnamesischer
Untersuchungshaft. Er soll in seinem Haus in Vietnam unter anderem
ein Mädchen im Alter von zwölf Jahren missbraucht haben. Glitter
hatte 1999 in Großbritannien wegen Besitzes von Kinderpornografie
eine viermonatige Haftstrafe verbüßt. Seit März dieses Jahres hielt
er sich in Vietnam auf. Dort wurde der 61-Jährige am 19. November im
Flughafen von Ho-Chi-Minh-Stadt festgenommen, als er nach Thailand
fliegen wollte. (APA/AP)