Podgorica - Wie andere Republiken des ehemaligen Jugoslawien habe auch Montenegro das Recht, im Rahmen eines Referendums über den eigenen staatlichen Status zu entscheiden. Dies erklärte der italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi der in Podgorica erscheinenden regierungsnahen Tageszeitung "Vijesti" (Freitagausgabe).

"Wir werden den Willen des Volkes respektieren", sagte Berlusconi und fügte hinzu: Die Geschichte lehre, dass alles, was man mit Gewalt zu errichten oder erhalten versuche, am Ende zu Grunde gehe. Montenegro sei für Italien jedenfalls ein wichtiger Nachbar und Rom werde die Republik auf dem Weg in die Europäische Union voll unterstützen, betonte der Premier.

Gespräche über Bedingungen der Volksabstimmung

Unterdessen erklärte der von EU-Außenpolitikbeauftragen Javier Solana bestellte Sonderbeauftragte für das montenegrinische Referendum, Miroslav Lajcak, der Zeitung "Republika", dass die Gespräche zwischen der Regierung und Opposition in Podgorica über die Bedingungen der Volksabstimmung im Jänner beginnen sollen.

Die Regierungskoalition an der Spitze mit Premier Milo Djukanovic setzt sich für eine Unabhängigkeit Montenegros ein, während die Opposition die Aufrechterhaltung des Staatenbundes mit Serbien befürwortet. Führende politische Parteien sollen sich nun über ganz konkrete Fragen im Zusammenhang mit dem Referendum einigen. Es geht nicht nur um die Referendumsfrage, sondern auch um das Quorum, mit dem die Entscheidung zu treffen ist. Nach Plänen der Regierung soll das Referendum spätestens Ende April 2006 stattfinden. (APA)