Die ABCSG verbessert, verbreitet und vereinheitlicht Erkenntnisse über Diagnose, Behandlung und Heilung von Brust- und Darmkrebs. In Österreich betreut sie in 96 spezialisierten Zentren 14.700 Teilnehmerinnen und Teilnehmer an klinischen Studien. Der Forscher beteiligt sich seit Mitte 2005 auch international - als erster Österreicher im Vorstand der renommierten Breast International Group - an Planung, Durchführung und Auswertung von klinischen Studien zu Brustkrebs.
Motivation
"Das Wunder Mensch und die Faszination, kranken Menschen helfen zu können", motivierten ihn dazu, Arzt zu werden - und das zügig. Er studierte Medizin in Mindestzeit, wobei er sich erst zur Halbzeit entschied, Chirurg zu werden. Ein Aufenthalt am Transplantationszentrum München brachte ihn auf die Idee, "mit den Händen zu arbeiten", davor wollte er eigentlich Internist werden. Zwei Jahre verbrachte er in den USA am National Cancer Institute in Bethesda, einem Mekka der Krebsforschung. An die "große Freiheit des Forschens und Lernens dort" erinnert er sich gern, es ist seine zweite Heimat geworden.
Michael Gnant steht mit seinen Projekten international an vorderster Forschungsfront, rund zwanzig seiner Arbeiten wurden mit Preisen ausgezeichnet. Die Kraft für die tägliche Arbeit und seine umfassende Vortragstätigkeit schöpft er "aus dem Wissen, das Richtige zu tun, und aus den Augen der Menschen, die sich bedanken", sagt er.
Schwerpunkte
Drei Schwerpunkte nennt der Mediziner für die künftige Forschung der Brust- und Darmkrebs-Studiengruppe: vier neue internationale klinische Studien, eine verbesserte Zusammenarbeit von klinischer Forschung und Forschung im Labor durch eine österreichweite Tumorbank und die so genannte abcsg.academy. Diese neue Bildungseinrichtung soll dafür sorgen, dass die Studienteams an den Krebszentren kontinuierlich fortgebildet werden, wie es internationale Standards verlangen. Aber auch niedergelassene ÄrztInnen können dort über aktuelle Therapieänderungen informiert, weitergebildet und somit einbezogen werden.