Los Angeles - Die Disqualifikation im Rennen um den Auslandsoscar trifft nicht allein Michael Haneke. Neben Hanekes "Cache" hat die Academy of Motion Picture Arts and Sciences auch Filme aus Singapur, Italien, Bolivien, den Niederlanden und Tadschikistan aus sprachlichen oder anderen formalen Gründen nicht zum Wettbewerb zugelassen. 54 Filme wurden auf die Liste der Kandidaten für die fünf Nominierungen aufgenommen, die am 31. Jänner bekannt gegeben werden. Die Verleihung der Oscars findet am 5. März in Hollywood statt.

Hanekes Film "Cache", der zuletzt beim Europäischen Filmpreis unter anderem als Bester Europäischer Film des Jahres prämiert wurde, wurde nicht zum Auslandsoscar zugelassen, weil er nicht vorwiegend in der Landessprache des Entsendelandes, sondern auf Französisch gedreht wurde. Ein ähnliches Schicksal erlitt der italienische Beitrag "Private" von Saverio Costanzo über den Israel-Palästina-Konflikt. Der in Locarno mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnete Streifen ist auf Arabisch, Hebräisch und Englisch gedreht.

Der Film "Be with me" von Eric Khoo aus Singapur wurde disqualifiziert, weil die mehrheitlich darin verwendete Sprache Englisch ist. In dem Streifen wird neben Englisch auch Mandarin und der chinesische Dialekt Minnan gesprochen, außerdem gibt es Passagen in Zeichensprache, berichtet das Fachblatt "Variety" - die Academy habe die einzelnen Sprachen mit Stoppuhr gemessen.

Die Kandidaten aus Bolivien und Tadschikistan hatten die Kopien zu spät eingeschickt. Der Bewerber aus den Niederlanden wurde nicht zugelassen, weil eine Version des Films bereits im Fernsehen ausgestrahlt worden war. (APA)