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Silvio Berlusconi, Premier

Foto: AP/Cito
Rom - Der italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi hat sich am Freitag bei einer Pressekonferenz in Rom blamiert. Auf die Frage nach seinem Verhältnis zu dem russischen Präsidenten Wladimir Putin behauptete Berlusconi, Putin sei ein "flammender Anti-Kommunist" und habe im Gegensatz zum Rest seiner Familie die Belagerung von Stalingrad überlebt.

Dabei arbeitete Putin, der erst 1952 zehn Jahre nach der Belagerung des heutigen Wolgograds während des Zweiten Weltkriegs geboren wurde, für den sowjetischen Geheimdienst KGB und war bis zum Ende der Sowjetunion 1991 Mitglied der Kommunistischen Partei.

"Herzliches Verhältnis"

An der von Berlusconi erzählten Familiengeschichte Putins stimmte darüber hinaus auch der Ort nicht. Ein älterer Bruder des russischen Präsidenten starb während der Belagerung Leningrads, des heutigen St. Petersburg. Putins Eltern, die laut Berlusconi im heutigen Wolgograd ums Leben kamen, überlebten.

Er habe ein "herzliches" Verhältnis zu den Staats- und Regierungschef der sieben großen Industrienationen und Russlands (G-8), plauderte der 69-jährige Berlusconi auf der Pressekonferenz zum Jahresabschluss weiter. Da er im Schnitt 15 Jahre älter als die meisten seiner Kollegen sei, betrachteten sie ihn als einen "älteren Bruder, der die meiste Erfahrung hat".

Er sei überzeugt, dass es auf internationaler Ebene "in der Geschichte Italiens niemand besser gemacht hat als wir", fügte der Medienunternehmer hinzu, der fest davon ausgeht, dass er auch nach der Parlamentswahl am 9. April weiter an der Macht bleibt. (APA)