Raumfahrtfreunde und Experten in ganz Europa fiebern dem Start des Satelliten-Navigationssystems Galileo kurz nach Weihnachten entgegen. Wie es am Donnerstag in Oberpfaffenhofen bei München, dem künftigen Sitz des Galileo-Kontrollzentrums, hieß, werden auch in der dortigen Filiale der Raumfahrtagentur DLR Ingenieure bereitstehen, um den auf den 28. Dezember gelegten Start des ersten Galileo-Testsatelliten und seine ersten Flugbewegungen zu begleiten.

Baikonur

Der Satellit GIOVE-A soll nach zweitägiger Verschiebung am kommenden Mittwoch um 06.19 MEZ vom kasachischen Weltraumbahnhof Baikonur mit einer Sojus-Fregat-Rakete starten. Ein zweiter Satellit namens GIOVE-B soll nach AFP-Informationen im März folgen.

Aktiv

Der erste Spatenstich für das Galileo-Kontrollzentrum Oberpfaffenhofen, aus Sicht des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) "Herzstück" des geplanten Navigationssystems, soll nach Angaben von DLR-Geschäftsführerin Jutta Graf im kommenden Juni oder Juli vorgenommen werden. Derzeit befinde sich ihr Haus noch in der "aktiv in der Planungs- und Genehmigungsphase", sagte Graf der Nachrichtenagentur AFP. Das Kontrollzentrum solle dann Ende 2007 fertig gestellt sein, rechtzeitig zum 2008 geplanten Probebetrieb mit zunächst vier Galileo-Satelliten. Nach derzeitigen Stand soll die gesamte Konstellation aus 30 Satelliten im Jahr 2010 im Betrieb sein.

Der Start des ersten Galileo-Testsatelliten war zunächst auf den zweiten Weihnachtstag angesetzt worden. Nach Angaben der Europäischen Raumagentur ESA in Paris wurde er wegen "einer Anomalie" im Netz der Bodenstationen um zwei Tage verschoben. Galileo ist ein Gemeinschaftsprojekt der ESA und der Europäischen Union (EU).(APA)