Graz – "Wir werden sicher keinen Event daraus machen. Ich
kann nur sagen, dass die
Buchstaben bis Jahresende abmontiert werden", sagt Siegfried Feldbaumer, der Geschäftsführer des "Stadions
Graz-Liebenau", wie das Arnold-Schwarzenegger-Stadion offiziell immer hieß, zum
STANDARD. Laut Feldbaumer
müsse ein Sponsor, der gleichzeitig der neue Namenspatron
des Stadions sein könnte, mit
einem sechsstelligen Betrag
jährlich rechnen. "Das kann
ich mir durchaus vorstellen",
meint dazu der Geschäftsführer der oststeirischen Therme
Loipersdorf, Horst Wagner.
Seine Therme würde sich anbieten und passe gut zu einem
Fußballstadion. Etwa auch
weil die Spieler des SK Sturm
dort regelmäßig ihre Trainingscamps absolvierten.
Sport und Wellness ginge
eben zusammen.
Gerücht um Schwarzenegger-Brief
Um jenen Brief Schwarzeneggers, der das kurzfristige
Entfernen der 20 Buchstaben
auslöste, rankte sich in Graz
indes das Gerücht, der Steirerkrone-Journalist Werner Kopacka, der die Geschichte öffentlich machte, habe ihn
selbst für Schwarzenegger geschrieben. Kopacka dementiert das und versteht die Aufregung nicht: "Ich bestätige
gar nichts. Aber selbst wenn
das der Fall sein sollte, ist das
gegenstandslos, weil der Inhalt zu 100
Prozent von ihm
kommt und die Nachricht mit
seinem Briefkopf und seiner
Unterschrift versehen ist. Irgendwer hat ihn sicher geschrieben, weil sein Deutsch
nicht mehr so gut ist", räumt
der mit dem kalifornischen
Gouverneur befreundete Journalist ein. "Kein Politiker
schreibt seine Reden selbst."
Am Donnerstag erhielt der
Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl einen zweiten Brief,
diesmal von den Anwälten
Schwarzeneggers. Darin wird
die Nutzung seines Namens
durch die Stadt Graz neuerlich untersagt. Aus Nagls Büro
heißt es zudem, der Ehrenring
solle entweder im Tresor für
den Fall einer Versöhnung
verwahrt werden, oder die
Hand eines anderen zieren. (Colette M. Schmidt, DER STANDARD – Printausgabe, 23. Dezember 2005)