Nach dem Absturz des Satelliten am 8. Oktober hatte eine staatliche russische Untersuchungskommission bereits einen Fehler in der Flugsoftware eingestanden. Cryosat sollte mit großer Genauigkeit das Abschmelzen der Polkappen messen und Erkenntnisse über die Erderwärmung liefern.
Mangelnde Loslösung
Bei dem Start vom russischen Weltraumbahnhof Plessezk hatten sich die zweite und dritte Stufe der Rockot, einer früheren russischen Atomrakete SS-19, nicht von einander gelöst, so dass der Satellit abstürzte. Die Umrüstung und Neuprogrammierung der Raketen für zivile Starts erfolgt bei den Moskauer Raketenbauwerken Chrunitschew.
Bei der Programmierung des Cryosat-Fluges sei der Befehl an die dritte Stufe um wenige Sekunden zu spät eingegeben worden, sagte Peter Freeborn von Eurockot. "Der eigentliche Fehler war aber, dass dieses Versehen bei zahlreichen Startsimulationen nicht entdeckt wurde", fügte er hinzu. Deshalb sollten die Simulationen und allgemein "die Transparenz der Missionsplanung" verbessert werden.