Wien - Heute, Donnerstag, ist die dritte Runde der Gehaltsverhandlungen für die rund 70.000 Beschäftigten in der heimischen Kreditwirtschaft angelaufen. Die beiden ersten und zweiten Runden waren im November bereits kurz nach dem Start wieder ergebnislos unterbrochen worden. Sollte in der heutigen Verhandlungsrunde ein Abschluss ausbleiben, drohen Protestkundgebungen. In Betriebsrätekonferenzen in ganz Österreich wurde vor einer Woche bereits eine Mobilisierung der Belegschaften in die Wege geleitet.

Die Vertreter der Banken-Mitarbeiter sehen es in der heurigen KV-Runde als wesentlich an, die Arbeitnehmer wieder am Produktivitätszuwachs der Banken partizipieren zu lassen. Der KV-Abschluss müsse effektiv auf die Gehälter "aller" Bankmitarbeiter wirken, so die Arbeitnehmervertreter.

Uneinigkeit

Das Angebot der Arbeitgeber lautete in der letzten Verhandlungsrunde nur auf 2,5 Prozent mehr Gehalt. Die Arbeitnehmer verlangten einen Abschluss bei 3,8 Prozent. Geld müsste genug da sein, argumentieren die Gewerkschafts-Verhandler unter Hinweis auf die für heuer erwarteten Rekordgewinne der österreichischen Banken.

Die Gewerkschaft hat bereits angedroht, "Maßnahmen" zu beraten, falls heute wieder kein Ergebnis erzielt wird. Unter anderem würden dann Betriebsversammlungen während der Arbeitszeit ins Auge gefasst werden. Einige Belegschaftsvertreter signalisierten jedenfalls erhöhte Kampfbereitschaft. So auch die Betriebsratschefin der Bank Austria, Hedwig Fuhrmann, zuletzt via "Standard".

Die neuen Kollektivvertragsgehälter gelten bei den Banken jeweils ab 1. Februar.

Im Vorjahr - wirksam ab 1. Februar 2005 - erhielten die Bank-Angestellten um 2,3 Prozent plus 4,50 Euro mehr Gehalt. Das entsprach bezogen auf ein Durchschnittsgehalt einer Erhöhung um 2,54 Prozent. Der Abschluss erfolgte im Vorjahr ebenfalls kurz vor Weihnachten. (APA)