McCormack erwartet deshalb jedoch keine Spannungen zwischen den Regierungen in Washington und Berlin. Deutschland habe ein anderes Rechtssystem als die USA, sagte McCormack. "Wir respektieren das." Am Vortag hatte sich der Außenamtssprecher enttäuscht über die deutsche Entscheidung geäußert. Zugleich forderte die US-Regierung vom Libanon die Auslieferung Hamadis.
International
USA wollten Freilassung von Hamadi verhindern
US-Justizminister Gonzales sprach vorigen Monat mit deutscher Bundesregierung
Washington - Die Vereinigten Staaten haben die deutsche
Regierung im vergangenen Monat ersucht, den wegen der Entführung
einer TWA-Maschine zu lebenslanger Haft verurteilten Libanesen
Mohammed Ali Hamadi nicht freizulassen. Das teilte am Mittwoch
(Ortszeit) US-Außenamtssprecher Sean McCormack in Washington mit.
Justizminister Alberto Gonzales habe in der Angelegenheit Kontakt mit
der Regierung in Berlin aufgenommen, sagte McCormack. Das Ansinnen
sei jedoch abgelehnt worden.
Hamadi kehrte nach fast zwei Jahrzehnten im Gefängnis vorige Woche
in seine Heimat zurück. Der zur Hisbollah gerechnete Exterrorist war
im Mai 1989 vom Frankfurter Landgericht für schuldig befunden worden,
vier Jahre zuvor an der Entführung einer TWA-Maschine auf dem Flug
von Athen nach Rom sowie der Ermordung des amerikanischen
Marinetauchers Robert Stethem beteiligt gewesen zu sein. Die USA
hatten sich seinerzeit vergeblich um eine Auslieferung Hamadis
bemüht. (APA/AP)