Aufgewachsen in der behüteten Umgebung der tschechischen Hocharistokratie, darf sie aufgrund von Konvention nicht einmal allein auf der Straße spazieren. Dann bricht der Erste Weltkrieg aus, und die 27-jährige Kinsky geht im Auftrag des Roten Kreuzes nach Russland, um k. u. k. Gefangene in russischen Lagern zu besuchen. Am Beginn ihrer Reise darf sie noch der Zarenmutter in der Hauptstadt Sankt Petersburg ihre Aufwartung machen. - es war dies ein Kuriosum, denn Russland und Österreich waren Gegner.
Die strapaziöse Reise führt sie nach Sibirien, bis Wladiwostok. Nach Beendigung der Inspektionstour - die Möglichkeiten, die Lage der Gefangenen zu verbessern, sind endlich - entschließt sie sich, nicht nach Hause zu fahren, sondern in Astrachan in einem heruntergekommenen Krankenhaus zu arbeiten. Dort erlebt sie das Ende des Weltkrieges, den aufflammenden Bürgerkrieg und den Zerfall des zaristischen Systems. Aufgrund ihrer adeligen Herkunft wird sie 1918 selbst zum Flüchtling. Zurückgekehrt nach Schloss Chlumetz, ist auch dort nichts mehr, wie es war. Die Kinskys müssen Teile ihrer Ländereien abtreten.