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Nur Janica Kostelic konnte einen Triumph der Österreicherinnen verhindern.

Foto: REUTERS/David W Cerny
Spindlermühle - Nur die beste Skifahrerin der Gegenwart hat einen Mehrfacherfolg der ÖSV-Damen beim Riesentorlauf in Spindlermühle verhindert. Janica Kostelic gewann am Mittwoch bei der Weltcup-Premiere in Tschechien hauchdünn (+0,08 Sek.) vor Kathrin Zettel, Marlies Schild (0,10) und Halbzeit-Leaderin Nicole Hosp (0,19) und feierte ihren 22. Weltcupsieg, den ersten im Riesentorlauf für die Olympiasiegerin in dieser Disziplin. Es war zudem der erste Saisonsieg für die Kroatin.

Kostelic bricht den RTL-Bann

Kostelic genügte im Finale die viertbeste Laufzeit, um von Platz drei noch zum knappen Sieg zu stürmen und damit den "Bann" zu brechen. Ein Weltcupsieg im Riesentorlauf war eines der ganz großen Ziele der 23-jährigen Ausnahmeskifahrerin aus Kroatien gewesen, die nach 17 Slalomsiegen und vier in der Kombi erstmals seit Salt Lake 2002 auch in einem Riesentorlauf die Beste war.

Es gelang freilich unter tatkräftiger Mithilfe der nach Lauf eins vor ihr liegenden Läuferinnen. Die zweitplatzierte Sölden-Siegerin Tina Maze stürzte mit der langsamsten Laufzeit auf Platz 19 ab, Hosp kam nach ihrer Halbzeit-Pole nur auf die 17. Zeit und rutschte so noch vom Podest. "Es war kein Sicherheitslauf, aber ich wollte wohl zu sehr ins Ziel kommen. Mit Platz vier braucht man sich aber nicht zu genieren", sagte die Tirolerin.

Zettel stürmt nach oben

Am Podest machten sich dafür mit Zettel und Schild zwei andere ÖSV-Damen breit. Zettel stürmte eineinhalb Wochen, nachdem sie in Aspen als Dritte erstmals auf ein Weltcup-Podium gefahren war, mit drittbester Zeit im Finale noch zum besten Weltcup-Ergebnis ihrer Karriere.

Den ersten Sieg verpasste das 19-jährige Riesentalent aus Niederösterreich um nur acht Hundertstel Sekunden, der dritte Podestplatz in Folge machte sie fast sprachlos: "Weil ich heute nie damit gerechnet hätte. Das waren überhaupt nicht meine Bedingungen hier", sagte die Göstlingerin, die steile und harte Hänge liebt. "Das Ganze ist wie ein Traum. Es ist alles ein Wahnsinn für mich", so Zettel.

Laufbestzeit für Schild

Ähnlich Schild, die nach dem ersten Durchgang noch haderte, dann aber mit klarer Laufbestzeit von Platz 14 noch auf Rang drei und damit aus der Krise stürmte. Erstmals seit ihrem Sieg am Semmering und damit seit fast einem Jahr fuhr die Salzburgerin damit in einem Weltcup-Riesentorlauf wieder auf das Podium.

"Super. Endlich hat es wieder geklappt", freute sich die Freundin von Kranjska-Sieger Benjamin Raich. "Ich habe in den vergangenen Tagen einfach nicht mehr so viel nachgedacht, denn schlechter als in Aspen hätte es ohnehin nicht laufen können", so Schild, die nun hofft, schon im Slalom am Donnerstag anschließen zu können. "Ich hoffe, dass sich die Blockade im Kopf damit gelöst hat."

Pech hatte Elisabeth Görgl, die im ersten Durchgang einen Schlag auf ihren verletzten Fuß erhielt und aufgab. Sie fällt damit auch für den Slalom aus.

Dorfmeister ausgezeichnete Siebente

Im Slalom kann Kostelic als Einzige verhindern, dass Michaela Dorfmeister als Weltcup-Führende in die Weihnachtspause bzw. nach Lienz fährt. Die 32-jährige Niederösterreicherin lieferte als ausgezeichnete Siebente erneut ein Spitzenergebnis auch im Riesentorlauf ab, kann aber in den kommenden Wochen nur mit Riesentorlauf-Starts ihre überraschende Führung verteidigen. Denn der RTL in Spindlermühle war der Auftakt von sieben technischen Bewerben in Folge im Damen-Weltcup. (APA)