Die Verhandlungen über die Bezugserhöhungen für die rund 2500 Mitarbeiter ziehen sich bereits seit einem Dreivierteljahr hin: Im April forderte die Gewerkschaft 4,5 Prozent, zumindest aber 76 Euro. Georg Springer, Chef der Bundestheaterholding, hingegen beteuerte, dass maximal 2,1 Millionen Euro zur Disposition stünden. Er bot 1,5 Prozent – oder 45 Euro pro Mitarbeiter: "Wenn man den Durchschnittsbezug der Technikmannschaft hernimmt, würde das eine Erhöhung um 2,5 Prozent bedeuten. Da die Inflation 2,4 Prozent beträgt, kann man doch nicht von einem Reallohnverlust reden!"
Sehr wohl aber käme es zu einem solchen Verlust bei den besser verdienenden Orchestermusikern, ganz besonders bei den Wiener Philharmonikern, die in der Staatsoper spielen. Unter ihnen sei die Unzufriedenheit daher ganz besonders groß, sagt Skrepek: "Es handelt sich nicht nur um einen Kampf ums Geld, sondern auch um die Qualität."
Verlust an Qualität
Das habe man auch Wolfgang Schüssel zu erklären versucht – allerdings erfolglos: Der Bundeskanzler soll nur auf Sparmaßnahmen ausländischer Bühnen verwiesen haben. Man könne aber nicht Äpfel mit Birnen vergleichen, argumentiert Skrepek, Österreich bezeichne sich als Kulturnation, die Bundestheater würden auch aufgrund ihrer hohen Qualität identitätsstiftend sein. Diese werde eher, als es jedem, auch ihm selbst, lieb sein kann, sinken, wenn die Unzufriedenheit bleibe.
Bereits in den vergangenen Jahren sei es, weil die Basisfinanzierung der Bundestheater gedeckelt ist, zu Reallohnverlusten von bis zu 15 Prozent gekommen. Zudem dürfe man 2006 nicht isoliert betrachten: Springer hat für 2007 quasi eine Nulllohnrunde geplant. "Das bedeutet also eine durchschnittliche Erhöhung um 0,75 Prozent", sagt Skrepek. "Und das geht einfach nicht!"