Die Mehrheitskoalition, die sich auf 72 der 128 Parlamentsmitglieder (je 64 Moslems und Christen) stützt, besteht aus dem "Block der Zukunft" unter Führung des Sunniten Saad Hariri, Sohn des ermordeten Ex-Ministerpräsidenten Rafik Hariri, sowie aus der "Sozialistischen Fortschrittspartei" (PSP) des Drusenführers Walid Joumblatt, der vom maronitischen Patriarchen Kardinal Nasrallah Boutros Sfeir unterstützten christlichen Gruppe "Kornet Chehwane", der "Demokratischen Linken" von Elias Atallah und aus Parteiunabhängigen.
Libanon
Libanesische Mehrheitskoalition appelliert an Schiiten
Regierungsarbeit blockiert
Beirut - Die multikonfessionelle Mehrheitskoalition im
Libanon hat an die Schiitenparteien Amal und Hisbollah appelliert,
ihre Blockade der Regierung zu beenden. In einer am Montagabend in
Beirut veröffentlichten gemeinsamen Erklärung christlicher und
moslemischer Politiker des Mehrheitsbündnisses wurde die
Notwendigkeit unterstrichen, die "Einheit der Regierung" zu wahren
und die "nationale Einheit zu konsolidieren". Die schiitischen
Minister boykottieren seit über einer Woche die Kabinettssitzungen.
Sie fordert zugleich einen Dialog mit dem oppositionellen
christlichen Aoun-Block (21 Abgeordnete) des antisyrischen
Christenführers und ehemaligen Armeechefs Ex-General Michel Aoun und
den Rücktritt von Staatspräsident Emile Lahoud, dessen engste
Mitarbeiter in den Mord an Ex-Premier Rafik Hariri verstrickt gewesen
sein sollen. (APA)