München/Ulm - Wegen eines Triebwerkschadens hat sich der
Pilot eines Lufthansa-Airbus nach dem Start in München zur Umkehr
entschlossen und über dem Raum Ulm 30 Tonnen Kerosin abgelassen. Das
Ablassen des Treibstoffs vor einer vorzeitigen Landung sei
Vorschrift, erläuterte eine Lufthansa-Sprecherin am Montag. Ein
vollgetanktes Flugzeug überschreite das höchstzulässige Landegewicht.
Das Flugzeug, das am Sonntag mit 223 Passagieren an Bord auf dem
Weg nach Washington war, sei problemlos wieder in München gelandet.
Es handle sich um eine Ausnahme. Im gesamten Jahr 2004 habe es bei
Lufthansa-Flügen weltweit 19 vergleichbare Fälle gegeben.
Das Kerosin, das in derartigen Fällen in einer Höhe zwischen vier
und acht Kilometern abgelassen werden müsse, zerstäube hinter dem
Flugzeug bedingt durch die Turbulenzen zu feinem Nebel, erläuterte
die Sprecherin. Nur acht Prozent des Treibstoffs erreichten den
Boden. Auf 1.000 Quadratmetern gehe dabei ein Schnapsglas voll
nieder. "Es konnten bisher bei Pflanzen- und Bodenproben keine
Verunreinigungen festgestellt werden."
Der Pilot hatte kurz nach dem Start in München an einem der vier
Triebwerke einen Defekt festgestellt. Das Flugzeug sei zwar noch
problemlos flugfähig gewesen, dennoch habe der Pilot entschieden,
wieder nach München zurückzukehren. "Sicherheit ist oberste
Priorität." Die Passagiere seien mit einer Ersatzmaschine
weitergereist, die genaue Ursache des Defekts werde noch untersucht.
(APA/dpa)