Graz - Eine Familientragödie hat sich an diesen Wochenende
im Bezirk Graz-Umgebung ereignet. Nach Angaben der Polizei hat sich
ein 29 Jahre alter Steirer nach einem Familienstreit das Leben
genommen. Der junge Mann wurde erhängt in einer Klamm gefunden. Als
seine Lebensgefährtin davon erfuhr, versuchte sie ebenfalls
Selbstmord zu begehen - sie schnitt sich die Pulsadern auf. Die
31-Jährige wurde lebensgefährlich verletzt ins LKH Graz geflogen. Sie
dürfte den Suizidversuch laut Polizei aber überlebt haben.
Der 29 Jahre alte Arbeiter hatte am Samstag gegen 15.00 Uhr das
Wohnhaus in Semriach, in dem er mit seiner Lebensgefährtin, seiner
Mutter und dem Schwiegervater lebte, verlassen. Zuvor war es zu einem
Streit gekommen. Laut Polizei war es seiner Freundin nicht recht,
dass alle zusammen wohnten. Bereits zuvor habe es darüber immer
wieder Diskussionen gegeben.
Bergrettung
Als seine Angehörigen den 29-Jährigen nach mehrmaligen Versuchen
telefonisch nicht erreichen konnten, alarmierten sie gegen 22.30 Uhr
die Polizei. Gemeinsam mit der Feuerwehr, der Rettungshundestaffel
und den Polizeihundeführern wurde eine groß angelegte Suchaktion
gestartet, die in den Morgenstunden abgebrochen werden musste.
Sonntag früh wurde die Suche dann mit Unterstützung der
Bergrettung und der Alpinen Einsatzgruppe fortgesetzt. Gegen 8.30 Uhr
fand man den Mann schließlich im felsigen unwegsamen Gelände der
Kesselfall-Klamm - er hatte sich erhängt. Als die Lebensgefährtin von
dem Tod ihres Freundes erfuhr, versucht sie ebenfalls, sich das Leben
zu nehmen. Die 31-Jährige schluckte Tabletten und schnitt sich die
Pulsadern des linken Unterarmes auf. Die Frau musste lebensgefährlich verletzt ins das Grazer
Landeskrankenhaus geflogen werden. Ihr Zustand soll stabil sein. Die
Angehörigen wurden am Sonntag vom Kriseninterventionsteam des Landes
psychologisch betreut. (APA)