Moskau - Die russische Regierung hat die umstrittene
Berufung von Deutschlands Altbundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) zum
Aufsichtsratsvorsitzenden des russisch-deutschen
Gaspipeline-Konsortiums NEGP verteidigt. Die Beteiligung eines "so
wichtigen Politikers wie Schröder" sei eine "sehr gute Nachricht" für
Russland, Europa und Deutschland, sagte der Sonderbeauftragte des
Kreml für die Beziehungen zur EU, Sergej Jastrschembski, am Montag in
Moskau.
"Klares Signal" an Europa
Die Nominierung Schröders sei ein "klares Signal" an Europa, was
die künftigen Beziehungen zwischen Russland und der EU auf dem
Energiesektor angehe, fügte Jastrschembski hinzu.
Die beruflichen Pläne Schröders waren auf parteiübergreifende
Kritik gestoßen. Bei einer Aktuellen Stunde im Bundestag vergangene
Woche stellten sich nur die Redner der SPD weitgehend vorbehaltlos
hinter den Altkanzler. Aus der Union kamen dagegen auch kritische
Töne. Scharf gegen die Übernahme des Aufsichtsratsvorsitzes bei NEGP
durch Schröder wandten sich FDP, Linkspartei und Grüne. An dem
Konsortium sind der russische Gasriese Gazprom mit 51 Prozent und die
deutschen Konzerne BASF und Eon mit jeweils 24,5 Prozent beteiligt. (APA)