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Leipzig - Die britische Star-Architektin Zaha Hadid ist am Freitag in Leipzig mit dem Deutschen Architekturpreis geehrt worden. Sie erhält die mit 25 000 Euro dotierte Auszeichnung für die Planung und den Bau des BMW-Werkes Leipzig. Stifter des zum 18. Mal vergebenen Preises ist der Energieversorger E.ON Ruhrgas (Essen). Frühere Preisträger waren 1999 Daniel Libeskind (Jüdisches Museum Berlin) und 2003 die Gruppe Schultes, Franke, Witt (Bundeskanzleramt).

Nachdem der Deutsche Architekturpreis in den zurückliegenden Jahren für öffentliche Gebäude - Bundeskanzleramt, Festspielhaus Recklinghausen, Jüdisches Museum Berlin - vergeben wurde, setzt die international besetzte Jury mit der Prämierung eines Bauwerkes aus der Arbeitswelt einen neuen Akzent.

"Neue Form der Industriearchitektur"

"Durch die Art der Gestaltung wurde eine neue Form der Industriearchitektur geschaffen, in der die Standards üblicher Industriebauten konsequent vermieden wurden", sagte Ruhrgas-Chef Burckhard Bergmann bei der Preisvergabe. Dies könne zukunftsweisend für neue Formen des Zusammenwirkens von Produktion und Management und für eine neue Arbeitskultur sein.

"Natürlich waren wir uns der Folge bewusst, dass wir mit dem Bau des BMW-Werkes Leipzig in Deutschland ein Zeichen setzen würden", sagte Produktions-Vorstand Norbert Reithofer. Die Investition von 1,3 Milliarden Euro sei auch ein klares Bekenntnis zum Wirtschaftsstandort Deutschland gewesen. Das Werk in Leipzig war im Mai 2005 offiziell eröffnet worden. Derzeit werden täglich rund 400 Autos produziert.

Werdegang eines Stars

Hadid - 1950 als Tochter eines irakischen Managers in Bagdad geboren - gilt als eine Vorreiterin der Avantgarde. Die Arbeiten der Architektin mit Wohnsitz in London zeichnen sich durch eine ungewöhnliche Formensprache aus. 1983 erlangte sie internationales Ansehen für das Projekt "The Peak", einem hängenden Freizeit- und Erholungspark in Hongkong. In Deutschland machte ihr Feuerwehrhaus für die Designfirma Vitra in Weil am Rhein Furore.

In Österreich hat Hadid, die im Vorjahr auch als erste Frau den renommierten Pritzker-Preises erhielt, unter anderem die neue Sprungschanze für den Berg Isel in Innsbruck gebaut. Außerdem lehrt sie an der Universität für Angewandte Kunst in Wien. (APA/dpa)