China baut Damm zum Schutz russischer Stadt vor Giftwelle
Trinkwasser von 580.000 Einwohner-Stadt Chabarowsk bedroht - Hilfe über die Grenze hinweg
Redaktion
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Peking - Mit einem provisorischen Damm will China die
russische Stadt Chabarowsk weitgehend vor der Giftwelle auf dem Amur
schützen. Die Arbeiten an dem Fluss, der auf Chinesisch Heilong
heißt, begannen bereits am Freitag, wie die amtliche
Nachrichtenagentur Xinhua am Samstag meldete. China lieferte zudem
auch 1.000 Tonnen Kohle, mit der das Wasser gefiltert werden soll,
und Wasseranalysegeräte nach Russland. Mit diesen Maßnahmen will
China zum Abbau der Spannungen beitragen, die das Chemieunglück
ausgelöst hat.
Russland hatte am Freitag gemeldet, dass das vergiftete Wasser
russisches Gebiet erreicht habe. Abgesperrt werden soll mit dem
chinesischen Damm ein Kanal zwischen dem Heilong, dem Grenzfluss
zwischen China und Russland, und dem Fluss Ussuri, aus dem die
Bewohner von Chabarowsk ebenfalls Wasser beziehen. Dieses soll nach
Möglichkeit rein gehalten werden.
Der Damm werde wieder entfernt, wenn die giftige Benzolschicht den
Heilong beziehungsweise Amur passiert habe, hieß es in dem Bericht
von Xinhua. China werde für sämtliche Kosten des Baus und des Abbaus
aufkommen. In Chabarowsk wird die Giftwelle Mitte kommender Woche
erwartet. Die Umweltkatastrophe im äußersten Nordosten Chinas wurde
am 13. November von einer Explosion im Chemiewerk von Jilin
ausgelöst. Damals gelangten rund 100 Tonnen Benzol und andere
Giftstoffe in den Fluss Songhua, der in den Heilong fließt. (APA/AP)
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