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Weihnachten war ursprünglich die "Nacht der Mutter".
Foto: AP/FRANK HORMANN

Die ersten drei Jahrhunderte war vom Geburtstag Christi keine Rede. Erst im vierten Jahrhundert entflammte eine Diskussion in den christlichen Kirchen, welches Datum für diese Feier geeignet sei. Ein Vorschlag betraf den Tag des Koreion, an dem die göttliche Jungfrau in Alexandria den Aion geboren hatte. Heute ist dieser Epiphanias-Tag in der armenischen Kirche noch immer der offizielle Geburtstag Christi und auch in der griechisch-orthodoxen Kirche wird dieser Tag mehr gefeiert als Weihnachten.

Geburt der Sonne

Dagegen stimmten die römischen Kleriker für das Mittwinterfest des Mithraskultes, welches von Kaiser Aurelianus mit dem griechischen Sonnenfest der Helia vermischt worden ist. Das ist der 25. Dezember, an dem die meisten heidnischen Mysterienkulte die Geburt des göttlichen Kindes durch eine Göttin zur Wintersonnenwende feierten. Die Wintersonnenwende umfasst den Zeitraum vom 20. bis 24. Dezember und ist eine Feier der zyklischen Wiederkehr des Lichts, dessen dunkelster Tag des Jahres als Julfest bekannt wurde. "Jul" bedeutet demnach "Rad", "Kreislauf", "Wiederkehr".

Nacht der Mutter

Die Nacht der Geburt, der christliche "heilige Abend", hieß ursprünglich "Modranect" oder angelsächsisch "Modraniht", lateinisch "matrum nox", was "Nacht der Mutter" bedeutet und bereits viele Jahrhunderte vor dem christlichen Weihnachtsfest gefeiert worden ist. Hierbei stand jedoch die Geburt durch die Frau – und nicht des Kindes – im Vordergrund. Doch die patriarchalen Religionsschreiber und –durchsetzer waren bestrebt, das Wissen um die Göttinnen-Verehrung auszulöschen. Das ist auch der Grund, warum Maria, die Muttergottes, zwar in der monotheistischen christlichen Religion noch aufscheint, sozusagen als Göttin-Überbleibsel, aber entmachtet und deformiert. Wenn Sie mehr über die Hintergründe dieser Auslöschung lesen wollen: Kalender der Mondgöttin . (red)