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Kaum positive Effekte: Vitamine in Pillenform

Foto: APA/dpa/Heiko Wolfraum
Vitamine in Form von Kapseln oder Brausetabletten gehören in Österreich und Deutschland zu den absatzstarken Produkten. Mittlerweile gibt es auch eine Reihe von Präparaten, die speziell auf die Vitaminbedürfnisse der so genannten "Generation 50 plus" abgestimmt sein sollen.

Zwölf Produkte hat jetzt die Zeitschrift "Öko-Test" untersucht. Nur die Brausetabletten Frubiase 50+ erreichte ein befriedigendes Gesamturteil, der Rest erhielt die Noten "mangelhaft" und "ungenügend". Meist sind die Vitamine in den Pillen überdosiert oder ihre Zusammensetzung unausgewogen, so dass kein positiver Effekt erzielt wird.

Gesunde Ernährung zielführender

Die Tester kommen zu dem Schluss, dass Menschen über 50 Jahren auf Vitamine aus der Retorte besser verzichten und statt dessen mit einer ausgewogenen Ernährung mit viel frischem Obst und Gemüse den Körper mit den nötigen Vitaminen und Mineralstoffen versorgen können. Lediglich nach Operationen, Krankheiten oder wenn aufgrund von Kauproblemen ein Vitaminmangel entsteht, kann eine gezielte Nahrungsergänzung sinnvoll sein. Doch damit diese effektiv ist, sollte sie stets mit einem Arzt abgestimmt werden, der auch feststellt, welche Vitamine fehlen und einzunehmen sind.

Buchtipp

Weiteres Hintergrundwissen über Vitaminpräparate und was sich hinter ihnen verbergen soll, schildert Ulrich Breiter in seinem Buch "Die Lügen der Vitaminlobby". Der Autor hegt ebenfalls Zweifel an der Wirksamkeit der Produkte und zeigt in seinem 265 Seiten starken Werk die Herstellermethoden der Vitamin- und Nahrungsmittelindustrie und die Arbeitsweisen des gewinnträchtigen Wirtschaftsbereiches auf. Das Buch ist für 15 Euro im Handel erhältlich. (red)