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Die Seewalze Kolga hyalina gehört zu den neu entdeckten Arten.

Foto: REUTERS/NOAA
Washington - Eine Gruppe internationaler Wissenschafter hat nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr 78 neue Fischarten sowie eine Reihe weiterer bislang unbekannter Meerestiere entdeckt. Wie die rund 1.700 Wissenschafter aus 73 Ländern am Mittwoch mitteilten, ist unter den neu entdeckten Tieren auch eine drei Meter große raketenförmige Riesenqualle aus der Arktis. "Die Untersuchungen zeigen, dass die Ozeane viel komplexer sind als wir dachten", sagte der Vorsitzende der Gruppe "Zählung der Meerestiere" (COML), Fred Grassle. Die Experten widmen sich bereits seit 2000 der systematischen Auflistung von Meerestieren.

Bis 2010 soll im Rahmen der internationalen Tierschutzbemühungen eine umfassende Zählung der Meerestiere ermöglicht werden, sagte Grassle. Unter den 40.000 bekannten Meerestieren sind nach Expertenangaben 15.717 verschiedene Fischarten. 2005 brachten die Wissenschaftler an knapp über 1.800 Meeresbewohnern Sender an, um die Tiere per Satellit verfolgen zu können. Unter anderem sei es dadurch möglich gewesen, einen roten Tunfisch auf seiner Reise zu beobachten, der innerhalb von 600 Tagen rund 40.000 Kilometer zurücklegte.

In einem weiteren Projekt wollen die Wissenschafter mit Hilfe einer separaten elektronischen Kennzeichnung untersuchen, weshalb der Lachsbestand in nordwestamerikanischen Gewässern in den vergangenen 25 Jahren stark zurückgegangen ist. Der amerikanische Experte David Welsh geht davon aus, dass ein wichtiger Faktor der Klimawandel sein könnte, der zu einem Anstieg der Wassertemperatur in den Ozeanen geführt hat. (APA)